Paraguay

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„Wir haben Hunger“ - Proteste während der Corona-Krise

Die Anzahl der Corona-Infizierten in Paraguay stieg bis 13. April auf 159 an, es gab insgesamt sieben Todesfälle. Die arme Bevölkerung leidet stark unter der weitgehenden Ausgangssperre, weil viele jede Verdienstmöglichkeit verlieren.

Von usch

Offiziell arbeiten drei Viertel der Menschen im sogenannten Dienstleistungsbereich, darunter viele Kleinhändler, Taxifahrer, Tourismus-Angestellte. Es ist beeindruckend, wie die Menschen den Protest organisieren.

 

Die Schlagzeile einer Nachricht im Netz lautet: „Der Hunger treibt die Menschen auf die Straße und sie werden sofort verhaftet.“ Aus Protest ging eine Gruppe von zehn bis 15 Personen in Villeta auf die Straße und blockierte diese kurzzeitig, weil sie keine staatliche Unterstützung erhalten. Sie forderten Lebensmittel vom Staat, um die Quarantäne zu überstehen.

Ganze Familien protestieren vor ihren Wohnhäusern

Sie wurden von der Polizei verhaftet mit der Begründung „Widerstand und Verstoß gegen das Gesetz Nr. 716, Verbrechen gegen die Umwelt angesichts des Gesundheitsnotfalls und der von der Regierung eingerichteten Quarantäne“.

 

In Villa Amparo de Areguá gingen ganze Familien vor ihre Wohnhäuser und protestieren, schlagen auf leere Töpfe und Teller – eine kämpferische junge Frau sprach mit der Presse und forderte die Bevölkerung zu Spenden auf. Vom Staat erwarten sie keine Hilfe.

 

Hier ein Link zum Film auf Spanisch, der aber auch ohne Sprachkenntnisse beeindruckend ist