Corona-Pandemie
Zur Situation ausländischer Studierender
Die Folgen der Corona-Pandemie treffen ausländische Studierende besonders hart. Einer von ihnen berichtet:
Für die meisten, wenn nicht alle, ist die Arbeit ein Muss, um das Studium, die Unterkunft, die Krankenversicherung, das Essen und die täglichen Lebenshaltungskosten zu bestreiten. Aber nicht nur das. Um das Visum zu verlängern, müssen wir ein monatliches Einkommen von etwa 850 Euro nachweisen.
Als Teilzeitbeschäftigte wurden wir oft als Erste entlassen. Bei mir und meinen Freunden war das, bevor der Betrieb überhaupt geschlossen wurde. Wir arbeiten in verschiedenen internationalen Fast-Food-Restaurants - alle mit Verträgen. Die Situation eines Jeden von uns ist etwas verschieden, im Endergebnis aber gleich. Die eine Freundin wurde gebeten, nicht zur Arbeit zu kommen, wenn weniger Kunden als üblich da waren. Als der Betrieb geschlossen wurde, bekam sie keine Informationen über ihre weitere Bezahlung. In meinem Fall wurde ich im März gebeten, eine Woche Urlaub zu machen und bekam damit noch eine Bezahlung. Für den Monat April aber ist alles offen.
Ein anderer Freund musste einen Vertrag unterzeichnen, der besagt, dass er entlassen werde, wenn er nicht 60 Prozent seines normalen Lohns akzeptiert. Am Ende des Monats wurde er dann doch nur für die Stunden bezahlt, die er bereits im März gearbeitet hatte. In den Wochen, in denen der Betrieb geschlossen bleibt, wird er als Student überhaupt nicht bezahlt. Der Vertrag zählte gar nicht mehr ...
So bleiben viele Fragen unbeantwortet. Fragen, die darüber entscheiden, wie wir morgen unsere Miete zahlen, was wir zu Essen kaufen können und ob wir für das nächste Semester überhaupt noch ein Visum bekommen.