Argument

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9.900 freie Intensivbetten in Deutschland – während andere sterben

Am 11. März forderte die Bundeskanzlerin alle Bundesbürger eindringlich auf: „Da sind unsere Solidarität, unsere Vernunft, unser Herz füreinander auf eine Probe gestellt.“

Von lg

Jede Probe endet mit einem Ergebnis. Das Ergebnis für Kanzlerin Merkel ist klar: Durchgefallen!

 

Das wird schon daran deutlich, wie mit von der Corona-Pandemie betroffenen Menschen anderer Nationalität umgegangen wird. Aufschlussreich dazu wieder eine der nahezu täglichen Pressekonferenzen der Bundesregierung am 20. April.

 

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rühmt sich in den letzten Wochen gerne damit, freie Intensivbetten en masse zur Verfügung zu haben. 9.900 sind es derzeit. Doch: Sie stehen leer, während Menschen in anderen Ländern zu Zehntausenden oft elend und einsam sterben. Herr Burger vom Auswärtigen Amt verkündet ohne jegliche Schamesröte, die Aufschluss über einen Rest an Gewissen geben würde: 229 Patienten aus anderen EU-Mitgliedstaaten befinden sich derzeit in deutschen Krankenhäusern. Die 229 Patienten setzen sich wie folgt zusammen: 130 aus Frankreich, 44 aus Italien, 55 aus den Niederlanden.

Fragwürdige Selbstkritik

Was ist es bitte für eine Selbstkritik von Frau Ursula von der Leyen, Italien im Stich gelassen zu haben, wenn eine solche Praxis weitergeht? Ihre Selbstkritik ohne Selbstveränderung verdient nur die Bezeichnung Heuchelei.

 

Dass es eventuell auch eine Option wäre, Kranke zu versorgen, deren Land sich zufällig nicht in der EU befindet, das ist gar nicht erst Thema! So weit tragen Herz und Solidarität unserer Bundesregierung dann doch nicht. Wie schon der Ex-SPD-Vorsitzende Martin Schulz so schön sagte: Europa zuerst! Das heißt heute: Nicht-Europäer sterben zuerst!