1. Mai
Absage erweist Kampf um Erhalt bürgerlich-demokratischer Rechte einen Bärendienst
Die MLPD Hagen hat den folgenden Offenen Brief an den DGB Hagen gesendet (Auszüge):
Seit 1890 wird in Deutschland der 1. Mai begangen. 1890 streikten rund 100.000 Arbeiterinnen und Arbeiter in Deutschland – trotz Verbot und trotz der Sozialistengesetze von Reichskanzler Bismarck. Selbst unter der Terrorherrschaft des Hitler-Faschismus feierten im KZ Buchenwald unter Lebensgefahr 72 kommunistische Häftlinge den 1. Mai 1944.
Erstmalig hat in diesem Jahr der DGB bundesweit und - auch in Hagen - den 1. Mai aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Es ist richtig, angesichts der Pandemie Hygiene-, Schutz- und Abstandsregeln strikt einzuhalten. Aber wir halten es nicht für notwendig, deshalb den 1. Mai als internationalen Kampftag abzusagen. Mittlerweile gibt es viele Menschen in Deutschland, die unter Einhaltung dieser Regeln demonstrieren. ...
Vernünftig und solidarisch?
Gerne wird von Frau Merkel die Solidarität und Vernunft der Bürger bemüht. Aber ist es vernünftig und solidarisch, dass in Deutschlands Flüchtlingseinrichtungen 600 Leute in einem Haus leben, sechs bis zwölf pro Zimmer? Ist es vernünftig und solidarisch, dass die Arbeiter, vor allem in den Großbetrieben, Seite an Seite arbeiten, aber am 1. Mai nicht zusammen demonstrieren dürfen? ...
Die vorschnelle Absage aller 1.-Mai-Veranstaltungen 2020 durch den DGB-Bundesvorstand erweist auch dem Kampf um den Erhalt unserer bürgerlich-demokratischen Rechte und Freiheiten einen Bärendienst. Wir rufen Euch auf, mit uns die Initiative für eine gemeinsame kämpferische Aktion am 1. Mai zu ergreifen. Wir werden versuchen, dass dies auf der Straße möglich ist. ...
Wir sind selber aktive Gewerkschafter und wollen mit dieser Aktion ausdrücklich die Gewerkschaften als Kampforganisation stärken. Sollte der DGB seine Absage von Versammlungen am 1. Mai zurücknehmen, werden wir uns natürlich daran beteiligen...