Herne

Herne

"Alle zu Hause – das ist nicht so einfach"

Beim täglichen Spaziergang treffe ich eine Bekannte aus dem Stadtteil.

Korresondenz

Im gebührenden Abstand kommen wir ins Gespräch. Wie geht es zu Hause, mit den Kindern, den alten Eltern? Aus ihr sprudelt es nur so heraus: „Naja, schwierig ist es schon, die Kinder den ganzen Tag zu Hause, meine alten Eltern dürfen plötzlich nicht mehr kommen, mein Mann arbeitet und ich bin zu Hause. Unser gewohntes Leben ist aus dem Tritt, die sozialen Kontakte fehlen, da muss man schon gute Nerven haben.

 

Wir haben keine Riesen-Wohnung, aber einen kleinen Garten. Da können die Kinder wenigstens raus. Das ist schon mal eine Entlastung. Dann die fehlende Schule: Wir haben Gott sei dank für jedes Kind ein internetfähiges Gerät, so dass sie daran ihre Schulaufgaben machen können. Klar ist es toll, dass die Kinder digitale Aufgaben bekommen, aber wir als Eltern stehen vor einem Problem: wir müssen plötzlich lehren.

 

Das bedeutet, mein Mann und ich recherchieren im Internet, weil wir vieles nicht oder nicht mehr wissen oder anders gelernt haben. Außerdem kenne ich um uns herum einige Familien, die haben keinen PC, nur die Smartphones der Kinder. Wie sollen die mit dem Lernstoff mitkommen? Ich sehe große soziale Probleme die in dieser Krise heranwachsen weil es keine adäquate Versorgung für die Schwachen gibt, gut dass wir im Kontakt sind.“