Argument
Corona und die „Krise des Journalismus“
Am 9. April erschien auf der Internetplattform "www.meedia.de" ein Gastbeitrag zweier Professoren der Journalistik unter dem Titel „Krise des Journalismus“.
Prof. Klaus Meier¹ und Prof. Vinzenz Wyss² weisen nach, wie die Corona-Krise zur Gleichschaltung der Massenmedien genutzt wird: „Die Medien berichteten weitgehend ohne Distanz im Einklang mit der Kommunikation des Bundes und der Bundesländer. Sie transportierten eher kritiklos und kaum mit eigenen Recherchen ... die Entscheidungen der Regierungen.
In Deutschland wurde die Wegnahme grundlegender Freiheitsrechte in journalistischen Kommentaren größtenteils gefeiert. … Spätestens ab dem zweiten Märzwochenende, als sich in Deutschland einige Ministerpräsidenten mit drakonischen Maßnahmen überboten, ... hätten wir vom Journalismus erwarten können, auch unangenehmeren Fragen nachzugehen. …
In Bayern und im Tessin dürfen an Pressekonferenzen der Landesregierungen keine Journalisten mehr teilnehmen, nur Kameraleute für die Livestreams. Journalisten müssen Fragen per Mail an die Regierungssprecher einreichen – ohne Nachfragemöglichkeit, wenn die Frage nicht ausreichend beantwortet wurde. Das wurde zwischen Staatskanzlei und Landtagspresse so ausgehandelt und öffentlich einfach so hingenommen. Es gab dazu weder von der Landtagspresse noch von den Journalistenverbänden eine öffentliche Debatte, geschweige denn einen Aufschrei.“
Jeder Journalismus ist parteiisch
Ja, es ist eine Krise, allerdings des bürgerlichen Journalismus. Sie besteht in dem Widerspruch zwischen der Glaubwürdigkeit der Berichterstattung und dem Auftrag, Sprachrohr der Monopolpolitik zu sein. Jeder Journalismus ist parteiisch. Über den Standpunkt der Arbeiterklasse kann man sich durch die Online-Zeitung www.rf-news.de informieren. Zur Vertiefung der Themen empfiehlt sich ein Abo der Roten Fahne.