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Mutige Demonstration für die sofortige Evakuierung der EAE

Mehrfach hatten Geflüchtete und ihre Unterstützerinnen und Unterstützer in Bremen für die Evakuierung der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) demonstriert. Bereits 39 der Bewohnerinnen und Bewohner wurden positiv auf Covid-19 getestet.

Mutige Demonstration für die sofortige Evakuierung der EAE
Bild von einem früheren Flüchtlingsprotest in Bremen (rf-foto)

Die Bewohnerinnen und Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) in der Lindenstraße in Bremen, Aktivisten der Initiative „Together we are Bremen“ und der Bremer Flüchtlingsrat hatten am 17. April eine Demonstration durch die Bremer Innenstadt angemeldet. Unter den Auflagen, dass die Teilnehmerzahl 60 Personen nicht überschreiten dürfe, die Demo in vier Blocks unterteilt werde jeweils im Abstand von zehn Metern und dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Sicherheitsabstand von zwei Metern zueinander einhalten, wurde die Aktion unter unverhältnismäßig hohem Polizeiaufgebot genehmigt.

 

Die Angst unter den Geflüchteten vor Ansteckung ist groß. Laut und kämpferisch brachten sie zum Ausdruck, dass sie um das Recht auf Schutz vor Corona kämpfen: "Protection against corona is everybody`s right!“ („Schutz vor Corona ist jedermanns Recht!“).

 

In beeindruckender Disziplin zog der Demonstrationszug in etwa zwei Stunden vom Bahnhofsvorplatz bis zum Marktplatz, wo die Petition zur Schließung der EAE dem Bürgermeister, Andreas Bovenschulte (SPD), überreicht wurde. Diese haben bis dato ca. 4.000 Menschen unterschrieben. Die ganze Route entlang zeigten Menschen ihre Solidarität mit Transparenten, Plakaten, selbstgemalten Schildern, stimmten in den Sprechchor „Lindenstraße – Shut it down!“ ein. Es wurde auch die Petition vom Freundeskreis Alassa Corona: Flüchtlinge aus Hotspots retten – Abschiebungen stoppen – Sofort! bekannt gemacht.

 

Während der Abschlusskundgebung, die stattfand, während die Petition übergeben wurde, versuchte die Polizei einzuschüchtern, indem sie mehrfach über Lautsprecher verkünden ließ, dass wenn der Zweimeterabstand nicht eingehalten würde, sie Maßnahmen einleiten würden. Die Demonstration war beeindruckend und erreichte Tausende von Menschen auf der Straße, die teilweise noch nichts von dem Flüchtlingslager gehört hatten. Die Bewohnerinnen und Bewohner der EAE verkündeten am Schluss, dass nun zwar diese Demo beendet würde, der Protest jedoch weitergehe. „Shutdown Lindenstraße!“