"Autoexperte" Dudenhöffer
Verlust von 100.000 Arbeitsplätzen durch Corona-Pandemie?
Der selbsternannte bürgerliche Autobranchen-Kenner Ferdinand Dudenhöffer erwartet einen drastischen Abbau von Arbeitsplätze wegen der Corona-Pandemie, so die bürgerlichen Medien.
Er habe in einer Studie eine Prognose gestellt, nach der die Automobilnachfrage in diesem Jahr um 15 Prozent einbreche und der Aufholprozess mehr als zehn Jahre dauere: „In den deutschen Werken gebe es über Nacht Überkapazitäten von 1,3 bis 1,7 Millionen Fahrzeugen.“¹
„Über Nacht“ hat also das Virus für mindestens 100.000 Job-Todesfälle gesorgt? Das glaubt selbst Dudenhöffer nicht. Er verweist darauf, dass bereits im letzten Jahr die hiesige Autoproduktion von 5,1 auf 4,7 Millionen Fahrzeuge gesunken ist: „Der Grund sind nicht Probleme in den Lieferketten, sondern ganz klar die fehlende Nachfrage.“
Plötzlich alles wegen "Corona"?
So begründet auch Daimler die Null-Kurzarbeit für alle Belegschaften damit, sich „auf eine Phase vorübergehend niedrigerer Nachfrage vorzubereiten und die Finanzkraft des Unternehmens zu sichern“.² Das ist aber nichts anderes als die Vernichtung von Kapital und Produktivkräften, mit der die Monopole auf die Durchdringung der Weltwirtschafts- und Finanzkrise mit mehreren länger wirkenden Strukturkrisen reagieren.
Doch während die meisten Experten und Monopolpolitiker noch Ende letzten Jahres höchstens eine "konjunkturelle Delle" ausmachten, soll plötzlich alles Folge der „Corona-Krise“ sein. Damit wollen die Verteidiger des Kapitalismus von dem Zusammenwirken verschiedener wirtschaftlicher und politischer Krisen im Kapitalismus ablenken, die besonders die Autobranche treffen.
MLPD: "Zukunftsprogramm der (Automobil-)Arbeiter"
Die Corona-Pandemie und Gesundheitskrise kann nur das verschärfen, was bereits zuvor existierte. Sie kommt aber den Monopolen recht, um – wie gerade beim Metalltarifabschluss geschehen – die Reallöhne zu senken und die Krisenlasten mit der Kurzarbeit auf die Beschäftigten abzuwälzen.
Zu den „Herausforderungen in Zeiten Digitalisierung, E-Mobilität und Wirtschaftskrise“ hat die MLPD vor kurzem eine Massenbroschüre herausgegeben: „Wir sind der Fortschritt!“ Es enthält ein „Zukunftsprogramm der (Automobil-)Arbeiter", das breit bekannt gemacht gehört!