Indonesien

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Arbeiter bereiten sich auf landesweite Kundgebung am 30. April vor

Unter Missbrauch der Ausgangsperren und Demonstrationsverbote setzt das indonesische Repräsentantenhaus die Beschlussfassung zu den arbeiterfeindlichen Omnibusgesetzen fort. Die Arbeiter und ihre Gewerkschaften sind empört.

Korrespondenz

Rote Fahne News hat mehrfach berichtet, zuletzt am 7. April im Artikel: "Gewerkschaft kündigt Massendemo gegen Omnibusgesetz an".

 

Der KSPI-Vorsitzende1 Andi Ghani Nuwa Wea sagte: "Wir fordern die Gesetzgeber dringend auf, den Gesetzesentwurf zurückzuziehen. ... Unsere Mitglieder im ganzen Land bereiten sich darauf vor, sich zu versammeln, und ich kann Ihnen versichern, dass sie bereit sind, zu sterben.“ Sie planen, am 30. April landesweit massive Kundgebungen vor den Büros der Exekutive und Legislative zu veranstalten.

 

Die Lage hat sich mit der Wirtschaftskrise und der Corona-Krise massiv verschärft. Nach Angaben des Arbeitsministeriums sind seit dem Ausbruch des COVID-19 im Land mehr als eine Million Arbeiterinnen und Arbeiter entlassen worden. Schätzungsweise 5,2 Millionen weitere könnten immer noch ihren Arbeitsplatz verlieren. Und die Regierung plant mit dem Omnibusgesetzen unter anderem, Entlassungen erheblich zu erleichtern.

"Von der Arbeiterbewegung viel gelernt"

Darsih, eine 41-jährige alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und Gewerkschafterin, wurde schon zuvor mit mehreren hunderten von Beschäftigten wegen der Wirtschaftskrise von einer südkoreanischen Bekleidungsfabrik in Nordjakarta entlassen. Sie berichtet. „Die mir zustehende Abfindung habe ich nie erhalten und seither betreibe ich ein mobiles Café und serviere den Arbeitern in öffentlichen Einrichtungen und Einkaufszentren in Nord-Jakarta Kaffee und Tee auf meinem Motorrad. Jetzt kann ich dies nicht mehr tun, da die Regierung mit Corona umfangreiche Restriktionen verhängt hat.“

 

Sie sagt aber auch: "Ich habe viel über die Arbeiterbewegung gelernt, einschließlich der harten Arbeit und des Engagements, die nötig sind, um für mein Recht als Arbeiter zu kämpfen."