Darmstadt / 1. Mai
1. Mai Mundschutz ja – mundtot nein
„1. Mai Mundschutz ja – mundtot nein“, das war ein Transparent vom Volkshaus Halkevi bei der Kundgebung am 1.Mai in Darmstadt. Dieser Inhalt war auch der Grund für unsere Anmeldung, denn einen 1. Mai „auf der Straße“ wollten wir uns nicht nehmen lassen.
Für unsere Corona-gerechte Kundgebung mit Abständen und „Vermummungsgebot“ hatte die Stadt 100 Teilnehmer genehmigt und uns einen großen Platz in der Innenstadt zugewiesen. Vor Ort stellten wir fest, dass auch 150 möglich gewesen wären. Obwohl schon im Vorab ein kräftiger Regenguss von oben kam, hielten elf Vertreter verschiedener Organisationen Redebeiträge. Darunter waren bemerkenswerte Beiträge von Kollegen von Opel aus Rüsselsheim und vom Kosmetikkonzern Coty in Darmstadt. Auch Telekom-Kolllegen waren mit einem Transparent da. Die Kundgebung verabschiedete einstimmig eine Solidaritätsresolution für die streikenden Kollegen von Voith. An der zweistündigen - regenfreien - Kundgebung nahmen knapp 100 Leute teil. Das war ein großer Erfolg.
Unsere kurdisch-türkische Community war unübersehbar und anziehend vertreten mit Fahnen, Redebeiträgen und Bildern von ihren Freiheitskämpfern. Die Fahne des internationalistischen Bündnis war zu sehen, und mehrmals erschallte „Hoch die internationale Solidarität“.
Das Transparent der Umweltgewerkschaft machte auf die Umwelt-Krise aufmerksam. In Beiträgen wurde der Zusammenhang und die Einheit der Gesundheits-Krise mit der Wirtschaftskrise und der Krise des Kapitalismus insgesamt deutlich. Ein Transparent der MLPD lautete: „Kampf der Rechtsentwicklung der Regierung! Arbeitereinheit gegen die nationalistische Spaltung“. Die Schlussfolgerung eines unserer Urgesteine in Darmstadt war: „Die allseitige Krise wirft unausweichlich die Frage nach der Zukunft des Kapitalismus auf, nach der Frage des Sozialismus oder Untergang in die Barbarei.“
Live-Musik mit verschiedenen Liedern gab dem Ganzen Gewicht und Würde. Eine Spendensammlung für die Kosten der Veranstaltung ergab 352,42 €. Der Überschuss von fast 180 € bekommt „Solidarität International“ für die Arbeit im Flüchtlingslager Moria.
In Darmstadt gab es noch eine weitere Kundgebung, deren Vorbereitung durch die Linkspartei und andere uns zunächst verborgen blieb.