Argument zu Corona
Die armen Monopole
Die Börsenkurse der DAX-Konzerne steigen wieder, auch die Aktie der Lufthansa. Und zwar, seitdem die Regierung den Rettungsschirm mit einem Milliardensegen aufgespannt hat.
Das heizt die Spekulation an. Die Deutsche Bank meldet wieder Gewinne, und Bayer macht Extraumsätze mit Medikamenten. Dennoch fordern die führenden deutschen Monopole staatliche Hilfen – nicht Kredite – im Milliardenumfang. Diese Konzerne sind in der Krise, 90 Prozent aller Flugzeuge der Lufthansa stehen am Boden, VW hat einen erheblichen Absatzrückgang, die Deutsche Bank wird nicht alle vergebenen Kredite wieder zurückgezahlt bekommen. Doch die Kosten dieser Krisenlasten wollen die Monopole auf die Gesellschaft abladen.
Scheinheilig erklärt VW-Chef Herbert Diess, ohne staatliche Hilfen aus der Krise kommen zu wollen, um dann staatliche Investitionen in die Autoindustrie und Absatzhilfen zu verlangen. Zur Tatsache, dass Klein- und Mittelbetriebe echte Finanzprobleme hätten, bemerkte er nur, dass die Investition in das „Auto“ einen „größeren Effekt“ hätten.
Mit „Effekte“ können keine Arbeitsplätze gemeint sein. Denn gleichzeitig wird ein „signifikanter Stellenabbau“ angekündigt. Zu den Effekten gehört vielmehr, den VW-Aktionären Dividende von 6,56 Euro pro Aktie zu zahlen. Das ist eine Rendite von ca. 6 Prozent. Oder dass mit der geplanten Beteiligung des deutschen Staates am Lufthansa-Konzern dessen „Verluste“ durch Steuergelder übernommen werden. Dass für diese Sicherung der Profite 10.000 Beschäftige entlassen werden, ist dabei ganz selbstverständlich.
Diese Monopolsubventionen bezahlen wir doppelt, einmal durch Umverteilung von Steuergeldern zugunsten der DAX-Konzerne und durch steigende Arbeitslosigkeit. Die Monopole sollen ihre Krise selbst bezahlen. Die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich würde jetzt viele Arbeitsplätze retten. Das wäre mal eine „Kurzarbeit“ im Sinne der arbeitenden Menschen!