Argument

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Für konsequenten Gesundheitsschutz – 6-Stunden-Tag bei vollem Lohnausgleich!

Am 3. April wendet sich der Personalrat des Uniklinikums Essen an die Öffentlichkeit:

Von mst

Das Uniklinikum plant 12,5-Stunden-Schichten, unter anderem für die Intensivstationen und für die zentrale Notaufnahme. Und das allen Ernstes mit der Begründung Gesundheitsschutz! Schwerstkranke Patienten könnten andernfalls mit den derzeitigen Schichtmodellen nicht mehr adäquat behandelt werden und die angebotenen Schichten würden den Biorhythmus weniger belasten.

 

Möglich macht das eine Lockerung des Arbeitszeitgesetzes durch die Bezirksregierung, die eifrig versichert, ihnen sei nichts wichtiger als die Gesundheit der Menschen. Von wegen! Wirklicher Gesundheitsschutz für die Beschäftigten in den Krankenhäusern und auch die Patienten wäre die sofortige Einführung des 6-Stunden-Tags bei vollem Lohnausgleich auf Kosten der Monopole. Nachweislich schwächt die Verlängerung der Arbeitszeit und die Intensivierung des Arbeitstags auf Dauer das Immunsystem. Das bestätigt brandaktuell ausgerechnet der frühere ärztliche Direktor des Uni-Klinikums und heutige Berater der Bundesregierung für die deutsch-chinesische Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich, Professor E. Nagel.

 

In seinem Beitrag „Die Lehren von Wuhan“ kritisiert er das Krisenmanagement von EU und Schweizer Regierung zum Umgang mit der Corona-Pandemie und fordert unter anderem: „Einführung von 6-Stunden-Schichten für das medizinische Krankenhauspersonal, um unnötige Opfer zu vermeiden.“ Die MLPD kämpft schon lange für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich - gerade auch für Industriebetriebe, was auch Millionen von Arbeitsplätzen schaffen würde. Diese Forderung gehört jetzt erst Recht auf die Tagesordnung, auch bei einem kämpferischen 1. Mai.