Solingen

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„Ich gehe extra freiwillig zur Schicht, um meine Kollegen für die Mai-Kundgebung zu gewinnen“

Auch in Solingen hat der DGB-Vorstand die Mai-Demo abgesagt. Damit sind weder die MLPD noch andere kämpferische Kräfte einverstanden. Aufgrund eines breit per Email und persönlich verbreiteten Aufrufs zu einer selbständig organisierten Mai-Kundgebung sprachen sich bei zwei Video-Konferenzen einige Kolleginnen und Kollegen sowie Genossen ab.

Korrespondenz

Bedenken wegen der Gesundheitseinschränkungen konnten bei kämpferischen Kräften schnell überwunden werden. Dass nicht die Gewerkschaftsvorstände aufrufen, sondern selbständige Kräfte und Gewerkschafter von der Basisi, rief bei manchen Verunsicherung hervor. Er erwies sich als Fehler, dass im Aufruf nicht der Verzicht der Gewerkschaftsführer kritisiert wurde.

 

Aus verschiedenen Metallbetrieben wollen sich Kollegen beteiligen. Alevitische Kräfte wollen sich engagieren. Der Aufruf machte schnell die Runde in Solingen und verschaffte den Initiatoren Respekt. Allerdings gibt es noch versteckte antikommunistische Vorbehalte dagegen, dass dabei die MLPD und mit ihre befreundete Kräfte vornedran stehen.

Ablehnung "auf keinen Fall akzeptabel"

Zwei Kollegen aus einem großen Automobilzulieferer haben sich extra zur am Montag beginnenden freiwilligen Schicht gemeldet, um ihre Kollegen zum 1. Mai zu mobilisieren. Kräfte aus dem Klinikumsbereich prüfen noch ein Auftreten. Der örtliche DGB-Vorsitzende hat schmallippig die Teilnahme des DGB abgelehnt, uns aber ein Grußwort angeboten. Alle organisatorischen Vorbereitungen und die breite Bekanntmachung laufen jetzt auf Hochtouren.


Die Stadt hat den Antrag am Montag Mittag aus Gründen des Gesundheitsschutzes ablehnt. In Briefen an den OB und die Dezernenten haben wir das zurückgewiesen, aber natürlich Gesprächsbereitschaft über die konkrete Umsetzung angeboten. „Warum müssen viele Leute arbeiten gehen, dürfen einkaufen, sogar in Baumärkten, Möbelmärkten und dem Hofgarten, dürfen ab dem 1. Mal wieder in die Kirche gehen - sollen sich aber am 1. Mai nicht versammeln können unter Beachtung des notwendigen Gesundheitsschutzes? Das ist auf keinen Fall akzeptabel. Daher bitte ich Sie dringend, diese Entscheidung rückgängig zu machen.“