Krefeld / 1. Mai
Die meisten Beiträge stellen den Kapitalismus infrage
Deutlich mehr als die 50 genehmigten Teilnehmerinnen und Teilnehmer wollten es sich nicht nehmen lassen, den 1. Mai angemessen auf der Straße zu begehen.
Die Polizei bestand anfangs darauf, dass nur 50 Teilnehmer auf dem Platz dürfen. Doch kaum einer war bereit zu verzichten. Einige machten schließlich kurze Spaziergänge auf dem Platz, der für deutlich mehr Menschen ausgereicht hätte.
Eine Aktionseinheit aus Organisationen, Parteien und Einzelpersonen hatte die Initiative zur Maikundgebung vor der Fabrik Heeder ergriffen. Hier startet normalerweise die Mai-Demonstration. Es sprachen Vertreter von DKP, DIDF, Friedensbündnis, Seebrücke, Linkspartei, MLPD und REBELL sowie der gerade arbeitslos gewordener Betriebsrat eines insolventen Autovermieters vom Düsseldorfer Flughafen.
Die meisten Redebeiträge stellten den Kapitalismus in Frage. Es gab viel Einheit, dass die Herrschenden die Corona-Krise nutzen, um die Lasten ihrer Weltwirtschafts- und Finanzkrise auf die Massen abzuwälzen. Kritisiert wurde auch die Privatisierung des Gesundheitswesens, der Abbau von demokratischen Rechten und Freiheiten, die Aufrüstung sowie die Flüchtlingspolitik.
Der MLPD-Beitrag griff auch den Antikommunismus an, der verhindern will, dass der Gedanke an die notwendige und mögliche Alternative einer sozialistischen Gesellschaft aufgegriffen wird. Die jüngsten Teilnehmer kamen vom Jugendverband Rebell. Sie zeigten mit ihrem Beitrag als Gruppe Flagge.
Eine rundum gelungene Sache, zu der sich die Kolleginnen und Kollegen zu Recht beglückwünschten.