USA
Agrarkapitalistische Profitwirtschaft mörderisch für Mensch und Tier
Gestern, 29. April, ist in der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ) ein Artikel "Die US-Landwirtschaft bricht zusammen" erscheinen. Dabei wird deutlich, wie mörderisch die agrarkapitalistische Profitwirtschaft für Mensch und Tier ist.
20 Fleischverarbeitungs-Megafabriken sind geschlossen, weil sie die Arbeiter bis zum 15. April ohne Schutzmasken, Schulter an Schulter, arbeiten ließen und jetzt Tausende infiziert, zehn bereits gestorben sind. Dadurch droht in den US-Supermärkten in einer Woche ein Engpass an Schweinefleisch. Bereits jetzt gibt es überall im Land kilometerlange Warteschlangen von US-Bürgern, die auf Ernährungshilfen angewiesen sind - an Einrichtungen, die den deutschen Tafeln entsprechen. 70 Prozent mehr binnen Wochen.
Just-in-Time-Schlachtungen
Und die Tiere? Hunderttausende Schweine, Rinder und Hühner stehen vor Nottötungen. Durch die Corona-bedingte Schließung der Schlacht- und Verarbeitungs-Megafabriken, gibt es in den Zuchtbetrieben einen "Rückstau" von 100.000 Tieren - pro Tag!
Nebenbei erfährt man, dass die kapitalistische Schweineproduktion ein Just-in-Time-Prozess ist – die Schweine müssen punktgenau geschlachtet werden, weil sie sonst weiter wachsen und nicht mehr in das Verarbeitungsschema passen. Tötungen im Millionenmaßstab sind vorhergesagt.
Buchempfehlung zum Thema
Angesichts dessen, was man von den Ausbeutungs- und Wohnverhältnisse der Arbeiter in deutschen Fleischverarbeitungsfabriken weiß, drängt sich die Frage auf, was hier passieren wird.
Wer mehr über Vorgeschichte und Gefahren dieser Entwicklung wissen will, dem empfehle ich das Buch von Stefan Engel "Götterdämmerung über der ,neuen Weltordnung", Teil I, Abschnitt 3 ("Die Entwicklung der Nahrungsmittelproduktion unter dem Diktat der internationalen Monopole", S. 59 ff).