Herne
Kundgebung + Autorkorso + WDR
Insgesamt über 50 Teilnehmer und Teilnehmer besuchten heute eine kämpferische 1.-Mai-Kundgebung des Aktionsbündnisses "Heraus zum 1. Mai 2020" vor dem Herner Rathaus. Elf Fahrzeuge, darunter eins mit einer Reporterin des WDR, waren zuvor in einem Autokorso mit geschmückten Autos, Lautsprecherdurchsagen und Hupkonzert durch die Innenstadt gefahren.
Bei der Kundgebung sprachen u. a. Vertreter der Herner Montagsdemo, des Frauenverbands Courage, der MLPD, aktive Gewerkschafter unter anderem von ver.di, eine Stadtverordnete der Partei die Linke, ein Mitglied der SPD.
Gefeiert wurden die ca. 100 hundert öffentlichen Mai-Aktionen bundesweit. In NRW gegen die Versuche von NRW-Innenminister Reul, unter dem Deckmantel der Corona-Pandemie die Versammlungsfreiheit drastisch einzuschränken. Kritisiert wurde die Absage aller öffentlichen 1.-Mai-Kundgebungen durch den DGB-Vorstand. Zwischen den Redebeiträgen wurde gemeinsam gesungen: Steigerlied, „Keiner schiebt uns weg!“ in einer Bergbaufassung, Bella Ciao und die Internationale.
Für die MLPD kritisierte Peter Weispfenning das Krisenmanagement der Regierung und ihre gescheiterten Prognosen zur Corona-Krise und zur Weltwirtschafts- und Finanzkrise. Die gegen den Antikommunismus erkämpfte Zusammenarbeit dieses 1. Mai brauchen wir in den nächsten Jahren. Mehrere Redner freuten sich ausdrücklich über die heutige Kundgebung und äußerten den Wunsch, wieder regelmäßig - selbstverständlich unter Beachtung des Gesundheitsschutzes - auf die Straße zu gehen. Diesem wurde auch bei der heutigen Kundgebung volle Aufmerksamkeit geschenkt, es gab markierte Standplätze, Desinsfektionsmittel und Schutzmasken für alle Teilnehmer. Passanten blieben neugierig stehen.
Ein Mitfahrer beim Autokorso sagte: "Es ist genau richtig, dass der erste Mai auf der Straße stattfindet und nicht nur im Internet. Man muss unbedingt nach draußen, um unsere demokratischen Rechte zu verteidigen." Ein anderer Kollege meinte: „Wir mussten wieder raus auf die Straße mit unseren Protesten. Sonst werden wir über den Tisch gezogen von den Herrschenden.“
Einige waren auch wegen der Presseberichte gekommen. Wir waren stolz, dass das so gut geklappt hat! Auch Polizei und Ordnungsamt zeigten sich nach Ende der Kundgebung zufrieden. Es beweist sich: Auch in Corona-Zeiten kann und sollte man demonstrieren, natürlich etwas anders als gewohnt.