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Zurück zur Normalität im Krankenhaus?

Am 16. April meldet die "Tagesschau": „Krankenhäuser fordern Rückkehr zum Normalbetrieb“.

Korrespondenz
Zurück zur Normalität im Krankenhaus?

Den Wunsch nach „Rückkehr zur Normalität“ hört man im Moment häufig. Natürlich wünschen sich viele Leute ihren Alltag zurück – ohne Ausgangsbeschränkungen.

 

Aber es ist gerade der „Normalbetrieb“ im Krankenhaus, der zu dieser Corona-Krise beigetragen hat. Ich habe selbst im Krankenhaus gearbeitet. Normalbetrieb bedeutet Personalmangel, mangelnde Schutzkleidung und Intensivbetten. Gerade im Gesundheitswesen müsste immer mit Reserven gearbeitet werden. Durch die ganze Ausrichtung des Gesundheitswesens auf Profit wird aber alles eingespart, was nicht akut nötig ist. So ist es kein Wunder, dass die Vorbereitung auf eine Pandemie unzureichend ist. Das ist der Bundesregierung schon seit 2013 bekannt.

 

Die Krankenhauskonzerne treibt nur die Sorge um ihre Profite um. Sie wollen lieber die ausgefallenen Operationen nachholen, anstatt die freien Intensivbetten für Corona-Patienten aus dem Ausland zur Verfügung zu stellen.

 

Wenn die Corona-Krise eines lehrt, dann dass der Kapitalismus nicht imstande ist, solche katastrophalen Auswirkungen einer Pandemie zu verhindern oder zu beheben. Deshalb sollte die Losung nicht sein: „Zurück zur Normalität“, sondern hin zu einer Gesellschaft, in der der Mensch und nicht der Profit im Mittelpunkt steht. Der 1. Mai 2020 ist der beste Anlass, um diese Forderungen zu diskutieren und auf die Straße zu tragen.