Bergkamen
8. Mai: Gedenken an russische Zwangsarbeiter, etliche von ihnen waren Bergarbeiter
Am Vormittag des 8. Mai fand in Bergkamen/Oberaden eine kleine Gedenkfeier anläßlich 75 Jahre Befreiung vom Hitlerfaschismus statt. Russischstämmige Kolleginnen hatten dazu auf einen kleinen Friedhof eingeladen. 147 russische Zwangsarbeiter liegen dort begraben.
Sie waren u.a. im Bergbau tätig. Eingeladen von einer Kollegin nahm ich daran teil.
Der kleine Friedhof liegt etwas versteckt und ist kaum zu finden, weil es auch keine Hinweisschilder gibt. Neben dem Gedenkstein der Stadt Bergkamen gibt es einige Grabsteine, die aber fast alle verwittert sind.
Die Kolleginnen stammen aus der ehemaligen Sowjetunion und halten ihre Kultur aufrecht. Und natürlich musste auch der Sieg über den Faschismus gebührend begangen werden.
Nach dem Liede "Den Pobedy" - Lied des Sieges -, wurde noch das sehr beliebte Lied "Katyusha" gesungen. In anschließenden Gesprächen empörten sich die Kolleginnen vor allem darüber, dass dieser Tag des Sieges über den Faschismus hier, ausgehend von der Regierung, so begangen werden soll, als sei die Rote Armee gar nicht die entscheidende Kraft gewesen und dass einfach Tatsachen verschwiegen werden. Ich berichtete von unseren Aktivitäten zum 8. Mai und vier Exemplare des Rote Fahne Magazins wechselten den Besitzer.
Wir vereinbarten, dass wir gemeinsam die doch sehr kaputten Grabsteine wieder herrichten wollen. Da wird dann auch Zeit sein, weiter zu diskutuieren.