Dresden
8.Mai: "In der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit steckt schon so viel Zukunft"
An verschiedenen Stellen in der Stadt, unter anderem auf dem sowjetischen Soldatenfriedhof, am sowjetischen Ehrenmal und an der jüdischen Synagoge wurde heute dem Sieg über den Hitler-Faschismus und dem opferreichen, selbstlosen Einsatz der Roten Armee gedacht.
Wir, Vertreterinnen und Vertreter von Internationalistischen Bündnis, der MLPD, vom Frauenverband Courage sowie Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen, trafen uns am sowjetischen Ehrenmal. Mit Gedichten, „Partisanen von Amur“ und „Bella Ciao“, Blumen und einer kleinen Ansprache begingen wir würdig den Tag der Befreiung. Wir verpflichteten uns, die Toten zu ehren, indem wir konsequent gegen Faschismus, Krieg und deren Ursachen eintreten.
Spontan beteiligten sich weitere Leute, bedankten sich und freuten sich über weitere Lieder. Man spürte, dass in dieser Vergangenheit soviel Zukunft steckt - ein bewegender Tag! Die Blumenfülle am Ehrenmal, Kränze und Gestecke unter anderem von Linkspartei, MLPD, DKP, Gegner der Nato-Übung 'Defender 2020' usw. zeugte davon, dass - trotz Corona - schon viele Leute da waren.
Wir trafen auf zahlreiche russische Familien mit kleinen Kindern, einige in Rotgardisten-Kleidung und mit rotem Stern: "Wir bringen den Kindern bei, was passiert ist. So wie unsere Eltern uns die Geschichte gelehrt haben. Das darf nicht wieder passieren. Die Kinder sollen stolz darauf sein, dass ihre Urgroßeltern die Nazis verjagt haben." Eine kleine Delegation von IG-Metall -Vertrauensleuten hatte ebenfalls Blumen niedergelegt, mit dem Spruch: "Gedenken heißt heute: gemeinsam und konsequent gegen Faschismus und für das Verbot aller faschistischen Parteien und Organisationen!" Ein Kollege hatte extra ein Gedicht für heute geschrieben, das vielen aus dem Herzen sprach und mit den Worten endet "Im selbstlosen Handeln vieler Menschen verborgen, ist - das ist sichtbar - die Gesellschaft von morgen."