Oer-Erkenschwick

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Corona-Infektionen bei Westfleisch

Das Werk in Coesfeld ist bereits geschlossen, in Oer-Erkenschwick wird noch weiter gearbeitet. So sieht der „Schutz“ der Kolleginnen und Kollegen aus, während die Chefs schnell im Home-Office waren.

Ein Westfleisch-Kollege berichtet von den Zuständen im Werk Oer-Erkenschwick: Schon bei Ausbruch der Corona-Pandemie wurde deutlich, dass sich der Betrieb kaum um die Männer und Frauen in der Schlachtung und Zerlegung kümmert. Die Arbeiterinnen und Arbeiter kommen zum allergrößten Teil aus Osteuropa, haben Leihverträge, wohnen oft zu dritt und viert auf engstem Raum und sprechen kaum Deutsch. Für sie wurden Aushänge gemacht, aber nichts gründlich erklärt. Einige deutsche Kollegen versuchten, ihnen zu erklären, um was es geht, aber das reichte natürlich ohne entsprechende Maßnahmen der Geschäftsleitung nicht aus.

 

Erst nach einiger Zeit wurden die Arbeiterinnen und Arbeiter an den Bändern etwas auseinander gestellt, Schutzmasken angeschafft und Arbeitszeiten und Schlachtmengen reduziert. Allerdings müssen die einfachen Schutzmasken möglichst den ganzen Tag getragen werden – was völlig unmöglich ist, weil sie schon nach höchstens zwei Stunden unbrauchbar sind. Argument der Geschäftsleitung: Umweltschutz. Was für ein Hohn, sich hier als Umweltschützer aufzuspielen angesichts der Gesundheitsgefährdung der Mitarbeiter.

 

Nachdem das Gesundheitsamt davon Wind bekommen hatte, wurden auch Tests mit allen im Betrieb gemacht – so erklärte sich auch der sprunghafte Anstieg der Infizierten in den entsprechenden Landkreisen.

 

Wir fordern mit dem Kollegen:

  • Ausreichender Gesundheitsschutz für die Arbeiterinnen und Arbeiter. Wenn dieser nicht gewährleistet werden kann, die Schließung der entsprechenden Betriebe und Freistellung von der Arbeit bei vollem Lohnausgleich.
  • Sofortige Auflösung der teilweise menschenunwürdigen und überteuerten Behausungen der Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter und dezentrale Unterbringung.
  • Auf Kosten des Unternehmens müssen Deutschkurse für die Kolleginnen und Kollegen während der Arbeitszeit angeboten werden.