1. Mai

1. Mai

Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse bringt die Massen Asiens auf die Straße

Aus verschiedenen Ländern Asiens erreichten die "Rote Fahne Redaktion" Berichte zum 1. Mai, der unter den Bedingungen der Corona-Krise:_ Ausgangssperren und Kundgebungsverboten stattfand:

Von jg
Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse bringt die Massen Asiens auf die Straße
Mitglieder der Neudemokratischen Marxistisch-Leninistischen Partei Sri Lankas bei einer ihrer Plakataktionen

Aus Indien: Widerstand trotz Ausgangssperre In Indien gilt seit dem 25. März ein komplettes Bewegungsverbot für alle, die nicht in „systemrelevanten“ Berufen arbeiten. Besonders davon betroffen sind die Millionen Wanderarbeiter, die von heute auf morgen ihre Arbeit verloren und wegen der Corona-Bedingungen noch nicht einmal zu ihren Familien gelangen können. Weder Bahnen noch Busse fahren.

 

Zum 1. Mai erzählt die IFTU (Indischer Gewerkschaftsverband) als eines von vielen Beispielen die traurige Geschichte von Jamlo Madkami, dem zwölfjährigen Mädchen. Es wollte von Telangana aus, wo sie in der Landwirtschaft gearbeitet hatte, zu Fuß in ihre Heimat in Chattisgarh gehen. 11 Kilometer vor ihrem Zuhause starb sie an Erschöpfung und Hunger. Am 1. Mai dürfen dann plötzlich Sonderzüge fahren, um die Wanderarbeiter nach Hause zu bringen, während gleichzeitig Demonstrationen und Kundgebungen im ganzen Land verboten sind, berichtet „Business Standard“. Wie Pradeep von der IFTU und der Internationalen Bergarbeiterkoordination am Telefon berichtete, gab es trotzdem Veranstaltungen mit einer kleinen Anzahl von Sprechern in 20 bis 30 Städten, die auch in den sozialen Medien verbreitet wurden. Eine indische Tradition, an vielen Stellen in Fabriken im Land Fahnen zu hissen, fand dennoch statt.

Auf dem Plakat der Frontline Socialist Party aus Sri Lanka steht: "Sozialismus gegen Kapitalismus. Lasten der Pandemie für die Massen - Profit für die Kapitalisten."

In ihrem Mai-Aufruf berichtet die CPI-ML ND von Hexenjagden auf Aktivisten, die bei Protesten und Hilfsaktionen aktiv waren. „Das Epidemiegesetz wird massenhaft zur Unterdrückung politischer Meinungsverschiedenheiten eingesetzt.“ Sie klagt an: „Die Regierung nutzt die Corona-Pandemie, um arbeitnehmerfeindliche Veränderungen gesetzlich zu verankern. Sie hat versucht, den Arbeitstag auf zwölf Stunden zu verlängern, während das Gebot der Stunde darin besteht, den Arbeitstag zu verkürzen, damit mehr Arbeiter beschäftigt werden können.“

 

In Indonesien stand am 1. Mai der erbittert geführte Kampf und Widerstand gegen die Omnibus Gesetze im Zentrum (siehe Rote Fahne News!) Auf Sri Lanka forderten Mitglieder der Neudemokratischen Marxistisch-Leninistischen Partei (NDMLP) bei Plakataktionen / Kundgebungen unter anderem: „Lassen Sie alle politischen Gefangenen sofort frei! Gib das von den Streitkräften besetzten Land den Menschen zurück!“

 

Von den Philippinen erreichte uns die Meldung: "Der diesjährige Tag der Arbeit war ein hartes Durchgreifen gegen die Menschen, die gerechte Forderungen stellen. Die Duterte-Regierung will nicht wirklich das Ende von Covid-19. Vielmehr hat Duterte den Virus für seine eigenen Interessen genutzt, indem er die Macht des Geldbeutels und der Staatsmacht auf sich selbst konzentrierte - mit einem Kabinett voller Söldner und korrupter Leute. (…) Nahezu 80 Aktivisten, Freiwillige und Bürger wurden am 1. Mai von Teilen der philippinischen Nationalpolizei und der philippinischen Streitkräfte im ganzen Land verhaftet, die Hilfsaktionen in den vom Hunger betroffenen Gemeinden und Proteste mit legitimen Aufrufen auch in ihren Häusern durchgeführt haben", so der Sprecher der Gewerkschaft KMU-Metro Manila, Ed Cubelo.

 

Auch in diesem Jahr mobilisierten die fortschrittlichen Kräfte in Nord- und Ostsyrien für den 1. Mai Aktionen und feierten unter Berücksichtigung der Corona-Präventionsarbeiten. Die revolutionäre Kommunistischen Bewegung (TKŞ) gratulierte den Arbeiterinnen und Arbeitern zum 1. Mai und diskutierte in gemeinsamen Gesprächen die Bedeutung dieses Tages, wobei das Lied „Bella Ciao“ auf Kurdisch abgespielt wurde. In Kobanê veranstaltete die fortschrittliche kurdische Bewegung anlässlich des internationalen Kampftags der Ausgebeuteten und Unterdrückten eine Kundgebung.