Schweinfurt
Kollegin zieht den Hut vor der MLPD, die die Kundgebung organisiert hat
Trotz Regenschauer und Windböen versammelten sich 20 Teilnehmer zur 1. Mai-Kundgebung der MLPD.
Eine Teilnehmerin meinte trocken: "Wir sind heute auch solidarisch mit der Natur, die braucht den Regen.“ Schon beim Aufbau war der Reporter der örtlichen Presse anwesend. Er war erstaunt, dass der DGB in Schweinfurt nichts macht außer die Online-Kundgebung zuhause zu verfolgen.
Hauptredner und Moderator war Manfred Setter, der Direktkandidat der MLPD/Internationalistischen Liste bei der letzten Bundestagswahl. Er griff in seiner Rede allseitig die politische Entwicklung auf. Danach kamen lebendige Redebeiträge von SKF-Kollegen zur Flüchtlingsfrage, der Situation beim Pflegepersonal in den Krankenhäusern, den rechten Rattenfängern, die versuchen, die Situation für sich zu nutzen, der Bürgerinitiative gegen Atomkraft zum Tschernobyl-Jahrestag und den Waldbränden dort. Dieser Beitrag wurde verlesen, da die Sprecher der BI beide zu den Risikogruppen gehören und kein Risiko eingehen wollten.
Eine Kollegin war entsetzt, dass der DGB in Schweinfurt zum 1. Mai überhaupt nichts macht als ehemals rote Hochburg. Ein „Chapeau“ sprach sie für die MLPD aus, die „als kleinere Partei die Initiative ergriffen hat mit dem Anmelden der Kundgebung“. Enttäuscht war sie auch, dass keiner der Stadträte an der Kundgebung teilnimmt. Ebenso enttäuscht, aber auch zornig war sie über die letzte Stadtratssitzung. Dort wurde der Antrag auf ein kostenloses Mittagessen für die ca. 2600 Bedürftigen aus Kostengründen abgelehnt, während für die Betriebe Milliardenhilfen von Staat bereitgestellt werden.
Die eine Stunde Kundgebung verging rasend schnell durch die acht Beiträge. Es blieb gar keine Zeit, um die vorbereitete Musik einzuspielen. Allerdings wurde das Wetter am Ende auch wieder so scheußlich, dass alle froh waren, wieder ins Warme zu kommen.
Den beiden Staatsschützern reichte der Blick aus dem Auto auf den Aufbau und eine kurze Vorbeifahrt, um zu erkennen, dass alles gut organisiert und der Gesundheitsschutz auch gewährleistet war.