Spanien
Nissan-Arbeiter in der Provinz Barcelona sind in unbefristeten Streik getreten
Seit Montag, 4. Mai, ist die Belegschaft des Nissan-Werks in Montcada i Reixach/Provinz Barcelona mit 100-prozentiger Beteiligung in einen unbefristeten Streik getreten und hat dadurch die Produktion stillgelegt. Ziel ist es, mit diesem Streik - und dem damit verbundenen Lieferstopp von Teilen - die Produktion eines weiteren Nissan-Werks in Barcelona zu stoppen.
Offensichtlich haben sich inzwischen auch weitere Belegschaftsteile angeschlossen. Sie protestieren mit ihrem Streik dagegen dass, während ein erheblicher Teil der Belegschaft - zumindest vorübergehend - entlassen wurde, der Rest der Belegschaft die Produktion für einen Auftrag für die Mercedes X-Klasse wieder aufnehmen soll. Diesen will die Geschäftsleitung bis Ende des Monats erfüllen. Da Mercedes die Vertragslaufzeit für dieses Modell gegenüber Nissan nicht verlängert hat und alle anderen Linien im Nissan-Werk stehen, haben Vertreter der Gewerkschaft CCOO den durchaus begründeten Verdacht, dass das Nissan-Werk geschlossen werden soll. Dazu passt, dass sich vom Vorstand von Nissan zur Zukunft der Nissan-Werke in Spanien seit Monaten ausgeschwiegen wird.
Der Streik der Nissan-Kollegen ist ein wichtiges und mutiges Zeichen des Kampfs gegen die Abwälzung der Folgen der Corona-Krise und der Weltwirtschaftskrise auf die Arbeiter und ihre Familien. Es ist bemerkenswert, dass die Nissan-Belegschaft ihn bewusst in einer Situation begonnen hat, in der in Spanien aufgrund der Corona-Pandemie noch der sogenannte Alarmzustand gilt. Das Streik- und Demonstrationsrecht ist weitgehend außer Kraft gesetzt. Fotos im Internet zeigen, wie die Kollegen an ihren Streikposten vor dem Werkstor vorbildlich den notwendigen Gesundheitsschutz mit Mundschutz und Abstand praktizieren.
Herzliche Solidaritätsgrüße nach Barcelona