1. Mai in Afrika

1. Mai in Afrika

Proteste bis hin zu Aufständen gegen Hunger, Ausgangssperre und für den Schutz vor Corona!

Auf dem afrikanischen Kontinent verboten die Herrschenden im Windschatten der Corona-Pandemie alle Kundgebungen zum 1. Mai. Doch die Arbeiterklasse ließ sich ihren Kampftag nicht nehmen.

Von of / rem
Proteste bis hin zu Aufständen gegen Hunger, Ausgangssperre und für den Schutz vor Corona!
Ein Bild aus dem Jahr 2018: Togos Hauptstadt Lomé: Massendemonstration gegen das Gnassingbe-Regime.(foto: @Farida_N/Twitter)

In Südafrika unterdrückten Polizeieinsätze sämtliche Aktivitäten auf der Straße aus Angst vor einer Revolutionierung der Kämpfe. Die ICOR-Partei CPSA(ML) berichtet: „Es wurden zusätzlich zur Polizei 73.000 Soldaten eingesetzt, um die Ausgangssperre zu gewährleisten. Die Leute haben Hunger. Für die meisten Arbeiter ist seit der Ausgangssperre am 27.3. jedes Einkommen weggebrochen. In vielen Townships gibt es regelrechte Aufstände der Hungernden, so in Uitenhague, Kapstadt, Johannesburg. Sie bauen Barrikaden aus brennenden Reifen, werfen mit Steinen.“

 

Mutig und einfallsreich wurde mancherorts unter schwierigsten Bedingungen die Arbeitereinheit organisiert. Genossen der ICOR-Organisation MMLPL Marokko schreiben: „In einer Reihe von großen Städten wie Tanger, Fes, Casablanca, Rabat, Nador, Oujda demonstrierten am 1. Mai Aktivistinnen und Aktivisten – trotz Ausgangssperre. Mit Polizei- und Militärgewalt wurden die Demonstrationen aufgelöst. Aber ab 10 Uhr organisierten viele kämpferische Arbeiter über das Internet den Austausch der immer bedrohlicher werdenden Lebenslage der Massen. Sie prangerten die gefährlichen Arbeitsbedingungen an. Viele müssen ohne ausreichenden Schutz arbeiten. Das führte mit zur Ausbreitung des Corona-Virus. Die Aktivisten informierten sich gegenseitig über Streiks. So streikten Arbeiter in mehreren Fabriken, die über Monate keinen Lohn erhalten hatten. Es gab Solidaritätsstreiks mit entlassenen Streikführern.“

 

Bergarbeiter des Cormus-Konzerns in der Demokratischen Republik Kongo (Region Ex-Katanga) durchbrachen die Informationssperre. Seit mehr als einem Monat sind sie wegen der Corona-Pandemie auf dem Bergwerksgelände eingesperrt, dürfen ihre Familien nicht besuchen. Sie hatten unterschreiben müssen zu schweigen. Sie arbeiten unter miserablen sanitären Zuständen, auch am 1. Mai. Aber sie fanden jetzt einen Weg, dass die Weltöffentlichkeit über diese brutale Ausbeutung und Unterdrückung erfährt!

 

Die Schutzvorkehrungen gegen das Virus in den Ländern Afrikas sind katastrophal. Mehrere afrikanische ICOR-Parteien und Organisationen führen auch am 1. Mai ihre Aufklärungs- und Schutzkampagnen unter den Massen fort. Die Genossen der CPT aus Togo berichten: „Wir erklären der armen Bevölkerung die Hygieneregeln, um die Ausbreitung dieses Virus zu stoppen. Wir organisieren auch die Sammlung von Schutzmitteln und Medikamenten.“

 

Die UPC-Manidem aus Kamerun hat sich mit anderen Kräften im Bündnis „Stand up for Cameroun“ zusammengeschlossen. Sie machen Einsätze vor Moscheen und auf belebten Märkten. Sie klären über Vorsorgeregeln auf, verteilen Masken und Lebensmittel.

 

Die revolutionäre Jugendorganisation Kifah aus Tunesien – der Jugendverband der ICOR-Partei PPDS - organisiert in Wohngebieten die Gesundheitshilfe. Sie berichten: „Die Jugend spielt eine wichtige Rolle. Jeder hilft, wie er kann. Wir besorgen Essen für Flüchtlinge aus anderen afrikanischen Ländern. Es werden Masken hergestellt. Eine Bewegung „Gemeinsam für die Bekämpfung des Corona-Virus“ kümmert sich um Hygiene und Desinfizierung. Sie kritisieren die Konzerne und fordern, dass sie die Arbeiter weiter bezahlen. Freiwillige helfen Klein- und Mittelbauern, dass sie die Lebensmittel dorthin bringen, wo die Leute sie auch kaufen können.“

 

Genossen der MMLPL Marokko berichten, dass die Corona-Krise „den Schrecken der Wirtschafts- und Finanzkrise verdeckt, die mehrfach stärkere Auswirkungen zu haben scheint als die Krise von 2008. Die sich ausbreitende Arbeitslosigkeit vergrößert das Heer der zwei Millionen nicht sozialversicherten Arbeiter.“

 

Sie fördern die Vorbereitung der internationalen sozialistischen Revolution: „Die kapitalistischen Widersprüche würden das Leben der Menschheit zerstören, wenn die Arbeiterklasse sich nicht in jedem Land und auf der ganzen Welt bewegen würde, um das Kräfteverhältnis zu ihren Gunsten zu verändern und mit dem Sozialismus/Kommunismus das kapitalistische System revolutionär zu überwinden.“