1. Mai
Wiesbaden: „Unser Kampf hat schon begonnen“
Nachdem der DGB die 1. Mai-Kundgebungen abgesagt hatte, haben sich aktive Gewerkschafter entschlossen, den 1. Mai in Mainz und Wiesbaden als Kampftag zu begehen. Sowohl in Mainz als auch in Wiesbaden wurden unter Einbeziehung des Gesundheitsschutzes eine Demonstration und eine Kundgebung angemeldet.
Die Behördenauflagen für die 1. Mai-Kundgebungen in Wiesbaden und Mainz waren schikanierend und mit Gesundheitsschutz nicht zu rechtfertigen:
In Mainz waren zur Demo ab dem Hauptbahnhof nur 15 Personen zugelassen. In Wiesbaden, wo sich auf dem großen Markt täglich einige Hundert Personen gleichzeitig aufhalten, wurde die Kundgebung auf 50 Personen beschränkt und in einen kleinen mit Flatterband eingegrenzten Bereich „gesperrt“. Die Polizei lief ständig außen herum.
Die Arbeiterbewegung musste stets für ihre Gesundheit und ihr Leben kämpfen!
Die Aushöhlung des Arbeitszeitgesetzes wurde verurteilt. Gerade diejenigen, Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitswesen und Einzelhandel, die jetzt unter erschwerten Bedingungen arbeiten müssen, sollen ihre Gesundheit ruinieren? Solidaritätsadressen gingen an, unter übelster kapitalistischer Ausbeutung arbeitende, Schlachthof-Belegschaften bei Pforzheim und nach Andalusien.
Solidarität mit den Flüchtenden vor imperialistischen Kriegen, Hunger und Umweltkatastrophen, die durch die Politik der EU in überfüllte Lager gesperrt werden oder im Mittelmeer dem Tod ausgesetzt werden.
Solidarität auch mit den politischen Gefangenen in überfüllten Gefängnissen, am Beispiel des Iran dargelegt, wo sich während der Corona-Pandemie eine regelrechte Hinrichtungswelle abspielt. „Hoch die internationale Solidarität!“
Keine Zugeständnisse, der Kampf hat begonnen
Auch in Corona-Zeiten kann man streiken. Die Kundgebung erklärte ihre Unterstützung für die Voith-Kollegen in Sonthofen, die gegen die Schließung ihres Werkes streiken. Es wurde herausgestellt, dass eine neue kapitalistische Weltwirtschaftskrise bereits begonnen hat, die zusätzlich durch die Corona-Pandemie verschärft wird. Die Haltung der Gewerkschaftsführung jetzt nicht den Kampf aufzunehmen, wurde kritisiert. "Verzicht schadet unseren Interessen, wir brauchen Gewerkschaften als Kampforganisationen", war die einmütige Meinung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.