Argument zu Corona

Argument zu Corona

Mit geglättetem R-Wert schöngrechnet

Nachdem die vom Robert-Koch-Institut (RKI) herausgegebene Reproduktionszahl R in den letzten Tagen knapp über 1,0 lag, verkündete es gestern eine neue zusätzliche Kennzahl zur Ausbreitung des Coronavirus, die „geglättete Reproduktionszahl“.

Von dr

Die Zahl "R" soll angeben, wie viele Personen ein Coronavirus-Infizierter statistisch gesehen ansteckt. Bei 1,0 steckt durchschnittlich ein Infizierter eine weitere Person an. Der R-Wert an sich ist aber schon sehr fragwürdig, da die Zahl der wirklich Infizierten - aufgrund der Dunkelrate der Infizierten - wegen fehlender Massentestungen und symptomloser Verläufe nicht richtig erfasst wird.

 

Es ist ein Skandal, dass - angesichts der gewachsenen Testkapazitäten auf 780.000 Tests pro Woche - nur ca. 40 Prozent aus Kostengründen genutzt werden. Damit wird das eigentliche Infektionsgeschehen unterschätzt. Da von Infektion bis Diagnose und Meldung viel Zeit vergeht, ist die Zahl von vielen Unsicherheiten geprägt und führt zu starken Schwankungen.

 

Durch die verstärkten Corona-Hotspots von infizierten Krankenhaus-Beschäftigten, in Pflegeheimen, in Flüchtlingssammelunterkünften und auf der S21-Baustelle in Stuttgart, gingen diese stark in die statistischen Werte ein. Verschärft wurde das durch die massiven Infektionen in den Fleischfabriken. In Niederbayern wurden sieben und in Pforzheim 400 Corona-Infizierte in Schlachthöfen identifiziert.

 

Das sorgte für hohe statistische Ausschläge. Mit dem „geglätteten R-Wert“ soll das jetzt rausgerechnet werden. Frei nach dem Motto: „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“. Gerade die Hotspots weisen doch auf sehr ernstzunehmende Infektionsherde hin, von denen eine massive Ausbreitung des Coronavirus ausgehen kann. Lassen wir uns von solchen statistischen Zahlenspielereien die Augen über das wahre Geschehen nicht verkleistern!