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Schutzmasken: Was ist sinnvoll?

Die Drahtzieher der „Corona-Spaziergänge“, „Hygiene-Demos“, „Querdenken“-Kundgebungen usw. wollen den Unmut und Protest gegen das Krisenmanagement der Regierung in eine ultrareaktionäre bis faschistische Richtung lenken. Wem nützt das?

Korrespondenz
Schutzmasken: Was ist sinnvoll?
(foto: OrnaW / Pixabay)

Masken zu tragen, um andere und evtl. sich selbst zu schützen, ist in bestimmten Situationen unbedingt richtig. Vor allem, wenn ein Mindestabstand von zwei (!) Metern nicht eingehalten werden kann. Die Medienberichte zu den Masken sind verwirrend, teils grotesk falsch. Hier gibt es eine passable Übersicht!

 

Schals oder Tücher über dem Mund sind das letzte Mittel, wenn man sonst nichts hat. Sie schützen die Umwelt halbwegs passabel, bieten meist nur minimalen Eigenschutz. Selbst genähte, mehrlagige (!) Masken sind besser geeignet, wie sie viele Menschen selbstlos herstellen und weiter verbreiten. Hier variiert die Qualität stark. Für den Eigenschutz sind sie unterschiedlich zweckmäßig. Man sollte darauf achten, dass die Maske möglichst ein geeignetes Vlies enthält und eng sitzt. Hier ein Artikel zu unterschiedlichen Qualitäten selbst produzierter Masken!

 

Empfehlenswert sind in der Regel OP-Masken („Mund-Nasen-Schutz“ - MNS-Maske). Sie bestehen aus drei Lagen und haben ein wirksames spezielles Vlies, das einen größeren Teil der Viren abhält. Sie schützen andere Menschen gut, sie erhöhen aber auch den Eigenschutz deutlich. Sie müssen der ganzen Bevölkerung zur Verfügung gestellt, und produziert werden.

 

Menschen, die als „Hochrisikopatienten“ gelten, sollten sich besser schützen, möglichst mit FFP2- oder N95- oder KN95-Masken. Diese filtern bis zu 95 Prozent der Viren. Die Masken (K)N95 entsprechen im Kern dem europäischen Standard FFP2. Man kann sie meist gut tragen und relativ gut damit atmen. Vor allem die KN95 Masken sind teils halbwegs bezahlbar erhältlich. Man muss die Qualität prüfen. In der Regel sollte man Masken ohne Ventil verwenden. In Deutschland ist ein Großteil der FFP2-Masken mit einem Ventil versehen. Das erleichtert das Atmen etwas. Es verringert aber den Schutz Anderer, weil man Viren leichter verbreiten kann.

 

FFP3-Masken bieten den besten Schutz. Sie sind aber zu Recht gegenwärtig fast vollständig für die Arbeit, vor allem des medizinischen Personals im Hochrisikobereich, reserviert. Hier muss man auf professioneller Ausstattung bestehen. Das heißt, dass man dort neue Masken erhält, ohne Aufbereitungszwang. Zudem müssen die Schichten mit FFP2/3-Masken auf sechs Stunden verkürzt werden. Das wird bei den jetzt möglichen zwölf Stunden-Schichten extrem überschritten. Dann ist nicht nur das „Durchschlagen“ der Maske ein Problem, der Stress fürs Immunsystem kommt infektionsbegünstigend dazu.

 

Und: Man muss die Anleitungen genau beachten! Wie man sie anzieht, dass man sie weder beim Tragen, noch beim An- und Ausziehen anfassen darf. Sie müssen eng anliegen, Mund und Nase bedecken. Hier zwei Tipps dazu: Tipp 1 mit Video! Tipp 2!

 

Beachtet werden müssen auch die Regeln, dass man Masken am Stück maximal sechs Stunden trägt, nach Durchfeuchtung wechselt usw.

 

Was tun mit gebrauchten Masken? Der einfachste Weg, um sie für einen erneuten Gebrauch fit zu machen: 72 Stunden an der Luft trocknen lassen. Das ist bei allen Masken möglich. Manche Masken können auch gewaschen werden, aber nicht alle. Hochwertige Masken können durch Mikrowelle, Waschen mit Seife o.Ä. zerstört werden. Nach einiger Zeit sollte man sie wechseln.

 

Neben Nase und Mund sind die Augen Hauptgefahr für das Eindringen des Virus. Dagegen reicht normal das Tragen einer einfachen Brille aus.  Natürlich müssen die anderen Maßnahmen des Hygieneschutzes beachtet werden (wie Händedesinfektion, Abstand halten).