Pflegekräfte
"Wir wollen beides: Solidarität und gemeinsamen Kampf"
Pflegende twittern: „Wir Pflegekräfte ... wollen ... keine Merci-Schokolade und warme Worte! Wir brauchen 4000 Euro brutto, mehr Personal, Gefahrenzulagen und ein entprivatisiertes Gesundheitssystem!“
Während die Solidarität der bürgerlichen Politiker sich auf Worte beschränkt, bekommen die Pflegenden eine praktische Solidarität: Viele sagen: "Wir wollen beides machen, euch klatschend auf dem Balkon danken und mit euch für eure völlig legitimen Forderungen kämpfen.“
Es ist genau richtig, dass in dieser Pandemie die Krankenhausbeschäftigten gegen die börsennotierten internationalen Gesundheitskonzerne in die Offensive gehen. So fordern die gewerkschaftlich organisierten Vivantes- und Charité-Beschäftigten, die Gehaltspolitik der Tochterfirmen zu beenden. Grund ist, dass viele Beschäftigte der "Labor Berlin GmbH" 30 Prozent weniger Lohn als Kolleginnen und Kollegen mit vergleichbarer Tätigkeit im Charité-Stammhaus erhalten. Der Lohnunterschied beträgt mindestens 300 Euro im Monat. Das Labor macht als Tochterfirma von Charité und Vivantes täglich massenhaft Corona-Tests.
Krise des Gesundheitswesens hat tiefere Ursachen
Die Forderungen von ver.di und der Beschäftigten sind unbedingt zu unterstützen. Der Kampf um höhere Löhne und Gehälter hat jedoch Grenzen, die eine weitergehende Kritik und Kämpfe erfordern. Es wird sich zeigen, dass die aktuellen Versprechungen der bürgerlichen Politiker die Krankenhausbeschäftigten beschwichtigen sollen.
Die Krise des Gesundheitswesens bestand schon vor der Corona-Pandemie. Sie hat ihre Ursache darin, dass die ganze Daseinsvorsorge für die Profitmaximierung geöffnet wurde. Die Corona-Pandemie zeigt die Krise des kapitalistischen Systems in ihrer ganzen Menschenfeindlichkeit und es reicht nicht, nur für aktuelle Verbesserungen zu kämpfen. Notwendig ist vielmehr auch das Eintreten für eine revolutionäre Veränderung - im Kampf für den Sozialismus.