Gedicht
Zurück zur Normalität?
Das folgende Gedicht zur aktuellen Lage ließ uns ein Leser aus Gelsenkirchen zukommen:
In der Corona-Krise versichern uns
die Regierungen dieser Welt,
alles zu tun, damit wir - sobald es geht -
zur Normalität zurückkehren können.
Da gibt es keinen Zweifel:
das Corona-Virus ist nicht normal.
Aber wollen wir zur „Normalität“
vor der Corona-Krise zurück?
Zurück zur Arbeitsplatzvernichtung,
zu Lohndumping und Kinderarbeit,
zur Armutsentwicklung, zu verhungernden Kindern,
zur rasch wachsenden Zahl Superreicher?
Zurück zur Aufheizung der Atmosphäre,
zum Anstieg der Meeresspiegel,
zunehmenden Fluchtursachen,
zum Weg in die Umweltkatastrophe?
Zurück zu mehr Grenzzäunen,
zur nationalen Konkurrenz und
zur Rüstung zum nächsten Weltkrieg
mit 2 Billionen Dollar - wie 2019?
Zurück zur Heuchelei und Rechtsentwicklung,
zum Abbau demokratischer Rechte,
zur Überwachung und Faschisierung
der Staatsapparate der Herrschenden.
Deren „normaler“ Kapitalismus
existiert nur noch in ständigen Krisen,
- ein weltweiter Krebs, der unsere
Lebensgrundlagen zerstört.
Die „normalen“ Regierungen
wollen uns diesen Weg weiterführen.
Reform-Träume können diese Richtung
nicht ändern – auch nach Corona nicht.
Die Normalität des Kapitalismus
Kann nicht reformiert,
sie muss und kann abgeschafft werden -
sonst reißt sie uns in die Barbarei.