Italien
Arbeiterfamilien leben von Essensgutscheinen
Den teilweisen Rückgang der Infektionen durch Corona in italien nutzen die Konzerne, um möglichst schnell die Produktion wieder hochzufahren. Das geschieht zum Teil auf Druck deutscher Monopole. Dabei riskieren sie bewusst den Ausbruch einer zweiten Infektionswelle. In Italien hat die Regierung Conte die „Phase zwei“ zur „Öffnung“ verordnet.
Das kritisiert die Gewerkschaft SI COBAS in einer Erklärung: „Jetzt, da die Epidemie noch voll im Gange ist, es Tausende von Neuinfektionen und Hunderte von neuen Todesfällen jeden Tag gibt, beschließt die Regierung, alle Aktivitäten 'wieder zu öffnen'. Aber sie will uns weiterhin unseren Mund verbieten, uns mit Geldstrafen und Schlagstöcken daran hindern, zu streiken, unsere Gedanken und unseren Widerspruch zum Ausdruck zu bringen!“
Aktuell sind acht Millionen Menschen in Italien auf Kurzarbeit. 2,7 Millionen warten seit teilweise eineinhalb Monaten auf dieses Geld. Inzwischen leben viele Arbeiterinnen, Arbeiter und ihre Familien von Essensgutscheinen, Lebensmittelspenden. Dazu Si Cobas: „In diesem Tempo werden in wenigen Wochen Millionen von Arbeiterinnen und Arbeiter nicht über die Runden kommen, und sich den Millionen von Arbeitslosen, Scheinselbständigen, Zeitarbeitskräften und irregulär Beschäftigten anschließen, die bereits hungern.“ Auch angesichts dieser weiteren Verschärfungen und Verschlechterungen der Lebenslage, ist die internationale gewerkschaftliche Zusammenarbeit und Solidarität ein akutes Gebot der Stunde! Schließlich fragen sich viele unserer Gewerkschaftskolleginnen und Kollegen, wie sie helfen könnten! Ergreifen wir die Initiative in unseren Gewerkschaften! Hoch die internationale Solidarität!