Mailand
Militär gegen Arbeiterstreik
Auf der Piazza Castello in Mailand wurde am 18. Mai gegen einen Arbeiterstreik eine Militär-Garnison aus der Region eingesetzt.
Der Protest der Arbeiter des Logistik-Unternehmens BRT hatte sich daran entzündet, dass das Abkommen zum Gesundheitsschutz der Beschäftigten vom Unternehmen nicht eingehalten worden ist. Am 18. Mai traten Arbeiter von BRT in den Streik. Die Gewerkschaft Si Cobas erklärt: "Während der gesamten obligatorischen Quarantänezeit produzierten 55% der Unternehmen weiterhin.. Das geschah unter Missachtung eines Verbots und am häufigsten unter Verstoß gegen die grundsätzlichsten Vorschriften zum Schutz der Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten."
Besonders die Auseinandersetzung um die Verteidigung des Streikrechts hat sich verschärft, nachdem die italienische Regierung dreist behauptete, das Streikrecht würde die "nationale Sicherheit" infrage stellen. Die Streiks vor und um den 1. Mai 2020 haben sich als sehr effizient erwiesen. 500 italienische Zulieferer sind für die deutschen Automobilstandorte von Bedeutung für den reibungslosen Ablauf und den Neustart nach den Produktionstillständen. Die Logistiklager unterbrachen die Lieferketten und waren das schlagende Herz bei der Mobilisierung zu den Streiks.
Der Einsatz von Militär gegen einen Arbeiterstreik bedeutet eine enorme Verschärfung in den Klassenauseinandersetzungen im Kampf um die Gesundheit der Belegschaften. Er ist ein politisches Armutszeugnis der italienischen Regierung und ihres Krisenmanagements.