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Belegschaft von Schaudt Mikrosa hat den Kampf aufgenommen

Gegen die geplante Schließung des Schleifmaschinenherstellers Schaudt Mikrosa GmbH, (vormals Tochter der Körber AG, seit 2018 in Besitz eines Investorenpools der Schweizer BZ Bank) und gegen die Vernichtung von rund 200 Arbeitsplätzen hat die Belegschaft zusammen mit der IG Metall Leipzig den Kampf aufgenommen:

Von Korrespondenz
Belegschaft von Schaudt Mikrosa hat den Kampf aufgenommen
Schleifmaschine (foto: shutterstock_777279151 - NDAB Creativity)

Nachdem es bereits am 22. Mai zu einer spontanen Arbeitsniederlegung kam, demonstrierten die Kolleginnen und Kollegen am 28. Mai mit rund 450 Leuten durch Leipzig-Plagwitz. Unterstützt wurden sie dabei unter anderem von den Belegschaften von Siemens Compressor Systems Plagwitz, Siemens Schaltanlagenbau, Werkzeugbau Leipzig, der Kirow Ardelt GmbH und der Gusswerke Leipzig. Auch die MLPD zeigte ihre Solidarität.

 

All diese Belegschaften haben in den vergangenen Jahren ebenfalls aktiv gegen drohende Schließungen oder Verlagerungen gekämpft, so die IG Metall Leipzig. Ebenfalls solidarisch beteiligten sich Kulturschaffende der Schaubühne Lindenfels sowie der ehemalige Pfarrer der Thomaskirche, Christian Wolff.

 

Die geplante Schließung wird offenbar mit den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie begründet. Tatsächlich gehen die Kolleginnen und Kollegen davon aus, dass den Investoren die Profite infolge der Wirtschaftskrise nicht hoch genug ausfallen und der Standort deshalb dichtgemacht werden soll. Ob man dieser profitgierigen Denkweise nun mit einem „besseren Unternehmenskonzept“ entgegenkommt, und damit Kompromisse zu Lasten der Belegschaft quasi anlegt, oder den entschlossenen Kampf um jeden Arbeitsplatz vorbereitet und entschlossen führt, darüber müssen Belegschaft und IG Metaller jetzt gründlich beraten. Ein Kampf um jeden Arbeitsplatz wäre ein wichtiges Signal gegen die Abwälzung der Krisenlasten auch für andere Belegschaften und kann, wie sich gestern schon zeigte, auf volle Solidarität setzen.