Duisburg:

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Erzieherinnen und ihre Gewerkschaft ver.di kämpfen für Gesundheitsschutz

Am Dienstagvormittag, 26. Mai, demonstrierten 30 Erzieherinnen und Erzieher vor dem Duisburger Rathaus. Sie standen dort stellvertretend für Hunderte weitere Kolleginnen und Kollegen, die für die Aufrechterhaltung der Notbetreuung unabkömmlich waren. Sie forderten regelmäßige Corona-Testung für Erzieherinnen und Kinder, wenn der Regelbetrieb am 8.Juni wieder aufgenommen wird. Die Stadt Duisburg verweigert dies und will nur Tests bei „begründetem Infektionsverdacht“ zulassen.

Von gb

Das ist angesichts der wissenschaftlich nachgewiesenen Fakten absurd. Denn:

 

  • Kinder infizieren sich genau so oft wie Erwachsene, haben aber in einem hohen Prozentsatz wenige bis keine Symptome – zumindest bei der Erstinfektion.
  • sie können also der Ausgangspunkt für lange Infektionsketten sein, die sonst kaum oder nur schwer aufzudecken sind.
  • Kinder haben zwar in nur einem sehr niedrigen Prozentsatz schwere Krankheitsverläufe, können aber auch schwerst erkranken, wenn das Immunsystem überreagiert und es zu einer schweren Antikörperreaktion mit Gefäßentzündung und Organversagen kommt („Kawasaki-Syndrom“).
  • auch unter den Erzieherinnen und Erziehern sind „Risiko-Personen“.

Klar können Kleinkinder in der Kita nicht mit Mundschutz rumrennen, wollen spielen und halten keine 1,50 Meter Abstand. Umso wichtiger ist also die regelmäßige Massentestung an Schulen und Kitas!

 

Ein seltsames Spiel liefert hier die Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat, die im Pandemie-Ergänzungsgesetz die Massentestung zu Lasten der Krankenkassen beschlossen haben. Nur die notwendige Durchführungsordnung haben sie bisher „vergessen“, sodass in einigen Bezirken die Kassen sogar kackfrech die Verträge mit den Testzentren kündigten und jetzt noch weniger getestet wird wie vorher. Solidarität mit den Kindern und mit den Erzieherinnen heißt: für Gesundheitsschutz, Hygienemaßnahmen, ausreichend qualifiziertes Personal und notwendige bauliche Maßnahmen den gemeinsamen Kampf organisieren! Es geht hier nicht um die nächsten Wochen, sondern noch um eine wahrscheinlich lange Zeit der Gefährdung durch Covid-19 – was aus Impfstoff und wirksamer Therapie wird, steht noch in den Sternen!