Stuttgart

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Kaufprämie unter Automobilarbeitern umstritten

„Rote-Fahne-Verkauf“ beim Schichtwechsel bei Daimler im Cannstatter Motorenwerk:

Korrespondenz

Dass die Vorstände der Autokonzerne von der Bundesregierung eine Kaufprämie zur Ankurbelung des Verkaufs von Verbrenner-Autos fordern, dazu hatten sich viele Kollegen noch keinen Kopf gemacht. Wir forderten sie deshalb dazu heraus: „Die Prämie müssen wir bezahlen. Sie sichert keine Arbeitsplätze und schadet der Umwelt – darum brauchen wir Arbeiter hier einen Standpunkt!“

 

Von denen, die antworteten, äußerte die eine Hälfte, dass dies für die Umwelt schlecht sei. Ein Kollege meinte anfänglich, dass man alle Antriebsarten fördern müsse. Als ich ihn fragte, ob das die Umwelt verkrafte, da wurde er nachdenklich: „Nein. Aber wir können auch andere Autos bauen!“ Und schon waren wir im Gespräch, warum Daimler so lange den Umstieg auf die E-Mobilität abgelehnt habe, und dass wir ein Gesellschaftssystem wie den Sozialismus brauchen, wo der technische Fortschritt und unsere Fähigkeiten der Gesellschaft dienen. Der Kollege kaufte deshalb das Rote Fahne Magazin, um sich weiter damit zu befassen.

 

Die andere Richtung war: „Damit verdienen wir unser Geld“. Ja, die Arbeiter sind in Sorge um ihre Arbeitsplätze. Doch sichert die Kaufprämie die Arbeitsplätze? „Damit werden nur Autoverkäufe vorgezogen, danach kommt das Loch. Für den Profit werden Arbeitsplätze und Umweltschutz vernichtet!“. Deshalb brauchen wir den Kampf um die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich in Einheit mit dem Kampf um den Schutz der Umwelt auf Kosten der Profite!