Stuttgart

Stuttgart

Was Daimler unter Einhaltung von Corona-Gesundheitsschutz versteht?

„Die Gesundheit hat Vorrang“, sagte vor kurzem der Leiter des Daimler-Stammwerks Stuttgart-Untertürkheim, Frank Deiß, in einem Zeitungsinterview.¹

Korrespondenz

Tatsächlich wurden verschiedene Maßnahmen eingeführt: es findet keine Schichtübergabe mehr statt, was zur effektiven Verkürzung der Arbeitszeit und damit zu einer Erleichterung der Kollegen führt. (Dafür wurden die wöchentlichen Gruppengespräche ausgesetzt.) Da wo der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, müssen die Kolleginnen und Kollegen mit Maske arbeiten, die von der Firma gestellt wird. So weit so gut.

 

Jedoch wird statt professionellem Desinfektionsmittel immer noch Oberflächenreiniger eingesetzt. Noch problematischer ist, dass die Einhaltung der Maßnahmen nicht kontrolliert werden. Auch sei der Mund/Nasenschutz in der Motorenmontage in Cannstatt nicht nötig, da der Abstand eingehalten würde, was nach Aussage von Kollegen in der Praxis nicht stimmt.

 

Hinzu kommt, dass die Lockerung der Corona-Krisenpolitik der Bundes- und Landesregierungen eine wachsende Zahl von Arbeitern nervt, und bei diesen zu einer Infragestellung der notwendigen Schutzmaßnahmen führt. Hier ist es Gift, dass die gewerkschaftliche Arbeit im Betrieb ausgehend von IG-Metall-Vertrauensleitung und -betriebsräten seit Ausbruch der Pandemie eingestellt ist. Auch brauchen die Kollegen den Kontakt untereinander, bei Beachtung des Gesundheitsschutzes. Denn wir dürfen uns unsere Organisiertheit nicht nehmen lassen!