Düsseldorf
35.000 bei antirassistischem Protest - von wegen "Schweigemarsch"!
Rund 35.000 überwiegend jugendliche Demonstranten protestierten heute in Düsseldorf gegen Rassismus - aus Solidarität mit den Protesten in USA, aber auch mit vielfachen Hinweisen auf rassistische Diskriminierung in Deutschland.
Plakate erinnerten an in Deutschland ermordete Menschen schwarzer Hautfarbe. Auch ein Foto von Hilarius Gilges war zu sehen - dem ersten Opfer des Hitler-Faschismus 1933 in Düsseldorf, einem KPD-Mitglied.
"Black lives matter", war das Thema der Demonstration, das von Vielen auf selbstbeschrifteten Pappschildern aufgegriffen wurde - meist in englischer Sprache und so auch in den USA lesbar. Offenbar hatte das Orga-Team sehr restriktive Bestimmungen als "Demo-Konsens" beschlossen. Es wird noch spannend herauszufinden, wodurch diese zustande kamen.
Es sollten keine Fahnen gezeigt werden. Das bekamen Düsseldorfer Rebellen und Rotfüchse zu hören, als sie stolz ihre REBELL-Fahne hielten. Doch auch ein paar wenige andere Organisationen und Bündnisse machten sich erkennbar: ver.di, DIDF, das Internationalistische Bündnis.
Es sollte ein Schweigemarsch sein. Doch diese Rechnung war ohne den Wirt gemacht. Soll mal jemand versuchen, einer solch großen und schwungvollen Zahl von Jugendlichen zu verordnen, dass sie zum Beispiel nicht rufen dürfen: "No justice, no peace"!
Auseinandersetzungen gab es mit Ordnern und einzelnen anderen Teilnehmern um das Verteilen von Werbeflyern der MLPD - weil der "Demo-Konsens" solche Printerzeugnisse von Parteien nicht zuließe. Die sachliche Argumentation dazu machte manche nachdenklich.