Mannheim

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„Black Lives Matter“ schallte aus den tausenden Kehlen

„Black Lives Matter“ - unter diesem Motto kamen zwischen 6.000 und 8.000 überwiegend junge Menschen zusammen, um gegen den institutionellen Rassismus in den USA und weltweit zu demonstrieren.

Korrespondenz

Der Schlosshof in Mannheim war so voll, wie wir es selten erlebt haben. Sehr viele junge Leute trugen - wie bei "Fridays for Future" - selbstbeschriftete Pappschilder.

 

Die Rednerinnen und Redner forderten die Teilnehmer immer wieder auf, ihre Schilder hochzuheben; viele reckten auch immer wieder einen Arm kämpferisch in die Höhe. Auf den Schildern waren Texte zu lesen wie „White silence = violence“ ("Weißes Schweigen = Gewalt") und „We all bleed the same colour“ ("Wir alle bluten die gleiche Farbe").

 

Die Solidarität war immens – das kam am deutlichsten zum Ausdruck, als die 8,37 Schweigeminuten und -sekunden – liegend oder knieend – abgehalten wurden. Es war mucksmäuschenstill auf dem großen Platz. Dadurch konnte man nachvollziehen, wie lange George Floyd, ohne atmen zu können, gelitten hat. Und immer wieder schallte der Satz „Black Lives Matter“ aus den tausenden Kehlen.


Die Reden waren davon geprägt, dass mehrere dunkelhäutige - in Mannheim geborene beziehungsweise lebende - junge Menschen ihre persönlichen Erfahrungen mit Rassismus darstellten.


Die jungen Menschen vertreten die Generation, die von klein auf mit Gleichaltrigen aus anderen Ländern, anderer Religion oder anderer Hautfarbe zusammenleben. Vielen ist dieser Rassismus einfach fremd. Dieser Widerstand wird sicher noch lange lebendig bleiben, wenngleich – genauso wie bei "Fridays for Future" – eine klare Führung fehlt.


Neben ADHK, SDS und der Anatolischen Föderation war auch die MLPD mit Fahnen vertreten. Es gab großes Interesse am Rote Fahne Magazin. Mehrere aktuelle Buttons wurden gegen Spende vergeben.