Demokratische Föderation Nord- und Ostsyrien / Rojava
Frauenorganisationen fordern Handeln gegen Besatzung von Efrîn
Frauenorganisationen aus Syrien fordern ein sofortiges Handeln gegen die Besatzung von Efrîn.
Die jüngsten Konflikte zwischen den von der Türkei befehligten Milizen verdeutlichen ein weiteres Mal, dass Frauen am meisten unter der Invasion leiden. Am 20. Januar 2018 begann die türkische Invasion in Efrîn. … Seit Beginn der Besetzung von Efrîn stehen in der einst sichersten Region ganz Syriens Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen auf der Tagesordnung ...
Unter der Invasion leiden insbesondere die Frauen Efrîns. Allein zwischen März 2018 und November 2019 dokumentierte der Menschenrechtsverein Efrîn 1200 Fälle von Gewalt durch die Besatzungstruppen. Demnach wurden 40 Frauen ermordet, 60 Frauen wurden zum Ziel sexualisierter Gewalt, hundert Frauen wurden körperlich gefoltert und fast 1000 Frauen verschleppt. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Mindestens fünf Frauen haben sich im gleichen Zeitraum infolge der Gewalt der Besatzer das Leben genommen ...
Vor diesem Hintergrund haben elf Frauenorganisationen aus Syrien einen gemeinsamen Appell veröffentlicht, in dem ein unverzügliches Handeln gegen die Besetzung Efrîns gefordert wird: „Wir als die Frauen Syriens rufen die internationale Gemeinschaft, alle Menschenrechtsorganisationen und Frauenbewegungen auf, ihr Schweigen zu brechen und ihren Beitrag zur Beendigung der türkischen Besatzung zu leisten. Wir fordern die Vereinten Nationen und Menschenrechtsorganisationen auf, einen Untersuchungsausschuss einzurichten, um die Täter dieser Verbrechen, bei denen es sich um Kriegsverbrechen handelt, zu verhaften und die notwendige Unterstützung zum Schutz der Frauen und zur Unterstützung ihres Widerstands zu leisten. Denn trotz all dieser Praktiken, denen die Frauen Efrîns ausgesetzt sind und die darauf abzielen, den bewussten und organisierten Willen der Frauen zu brechen, haben ihr Beharren auf Widerstand und ihr Kampf für den Aufbau einer freien und demokratischen Gesellschaft sie zu einem Symbol gemacht, dem internationale Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.”