Düsseldorf

Düsseldorf

Interessanter Einsatz vor Daimler - große Wertschätzung für die MLPD

In der letzten Woche waren wir erneut vor einem Tor von Daimler in Düsseldorf.

Von Korrespondenz
Interessanter Einsatz vor Daimler - große Wertschätzung für die MLPD
So wie im Bericht aus Düsseldorf oder hier bei BP in Gelenkirchen-Scholven kann man das mit dem Info-Korb machen (rf-foto)

Vor zwei Wochen hat die Produktion bei Daimler in Düsseldorf wieder in drei Schichten begonnen, nachdem der Anlauf erst einschichtig begann. Nach dem Verteilen des 1. Mai - Aufrufs und dem Verkauf des Rote Fahne Magazins waren wir jetzt wieder da, um das überarbeitete Sofortprogramm der MLPD zu verteilen. Entsprechend den Gesundheitsschutzmaßnahmen waren wir mit Mund-und-Nasen-Schutz und Handschuhen ausgestattet. Wir hatten einen Korb mit Spendendose aufgestellt, um Flyer entnehmen zu können.

 

Circa sechzig Sofortprogramme verteilten wir. Über die unzureichenden Gesundheitsschutzmaßnahmen bei Daimler gibt es unter einem Teil der Kollegen vermehrt Unmut. So bekommt man pro Woche fünf einfache Mund-und-Nasen-Schutze ausgehändigt. Darüber war ein Kollege richtig verärgert, der berichtete, dass ein Kollege fast die Fasern aus dem Innenteil der Maske verschluckt hätte. Das ist kein Wunder, sind diese einfachen Mund-und-Nasen-Schutz bei der Bandarbeit doch schnell durchfeuchtet und sind dann so auch kein ausreichender Schutz mehr.

 

Auffällig ist, dass die Belegschaft durch die Geschäftsführung schlecht aufgeklärt ist. So wird der 1,5-Meter-Abstand oft nicht eingehalten. Für die Gesundheit der Belegschaft ist es falsch, das lax zu handhaben. Selbst im Supermarkt ist es so, dass Masken getragen werden und an der Kasse in der Schlange der 1,5-Meter-Abstand eingehalten wird. Hier müsste von den Führungskräften eine gründliche Aufklärung gewährleistet werden. Wenn so indirekt suggeriert wird, dass es mit diesen einfachen Masken kein Problem ist, eng zusammenzuarbeiten, dann soll damit nur unterstützt werden, dass der Produktionsablauf nicht geändert wird. Das liegt im Interesse der Konzernetage, die großteils weiterhin gut geschützt im Homeoffice sitzt und per Telefonkonferenz konferiert.

 

Im Moment ist es so, dass die Schichten sich in den Bereichen nicht treffen sollen. Allerdings berichtet ein Kollege, dass er noch kein zusätzliches Reinigungspersonal gesehen hat, welches die Pausenräume oder die Werkzeuge vor der Übergabe zur nächsten Schicht desinfiziert. In seinem Bereich wird nicht einmal standardmäßig Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt, damit die Kollegen selbst bei Bedarf desinfizieren können. Das ist doch ein Skandal. Der Kollege besorgt sich das Desinfektionsmittel immer extra. Das bestätigt, dass die Gesundheitsfürsorge durch die Konzernleitung gegenüber der Belegschaft unzureichend ist und so eine größere Zahl an Infektionen riskiert.

 

Wir verkauften zwei Rote Fahne Magazine. Davon eine Zeitung an eine Kollegin, die bereits über dreißig Jahre im Werk arbeitet. Sie sagt, so was habe sie noch nicht erlebt, was hier noch auf die Belegschaft zukommen soll. So verdichten sich die Gerüchte, dass im Oktober eine ganze Schicht, die Nachtschicht, aufgelöst werden soll.

 

Daran wird ganz praktisch deutlich, dass der Abschwung der wirtschaftlichen Entwicklung nicht einfach an der Corona-Pandemie liegt, wie es von bürgerlichen „Wirtschaftsexperten“ behauptet wird. Tatsächlich wälzen die Monopole die Krisenlasten auf die Belegschaften schon ab. Als die vorübergehende Werksschließung im März erfolgte, wurde auch eine ganze Reihe von Leiharbeitern abgemeldet. Ein Teil davon wurde jetzt nach dem Wiederanfahren nicht wieder eingestellt. Hier sind also schon Arbeitsplätze vernichtet worden. Mit der Einstellung der Nachtschicht wird das verschärft werden.

 

Für diesen Kampf muss sich die Belegschaft rüsten, gegen eine Stimmung „es ist sowieso gelaufen“. Dazu muss ein Teil der Kollegen auch mit der Manipulation durch Verschwörungstheorien fertig werden, wie „alles wäre übertrieben“. Das lenkt ab von der Ursache der Krisenhaftigkeit. Der gesetzmäßige Grund ist die kapitalistische Profitwirtschaft. Deshalb müssen die Monopole und ihre Regierungen ins Visier genommen werden. Unser Einsatz machte deutlich, dass sich auch weiter eine wachsende Offenheit und das Interesse gegenüber der MLPD entwickelt. Es spendeten mehrere Kolleginnen und Kollegen zusammen über 20 Euro in unsere beiden gut sichtbaren Spendendosen.