Dortmund, Stuttgart, Augsburg

Dortmund, Stuttgart, Augsburg

Rebellion gegen Rassimus: Zehntausende auf der Straße

Aus vielen Städten Deutschlands erreichten "Rote Fahne News" Berichte über Aktionen zur Solidarität mit den aufstandsähnlichen Massenprotesten in den USA, die teils initiiert vom Jugendverband REBELL, teils unter seiner aktiven Beteiligung, stattfanden.

Von Korrepondenten
Rebellion gegen Rassimus: Zehntausende auf der Straße
Bild von der Aktion in Dortmund (rf-foto)

Dortmund: 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei Demonstration zur Solidarität mit George Floyd - gegen Rassismus

Morgens hatte der Jugendverband REBELL bereits beim Infostand gemeinsam mit der Aufbaugruppe der MLPD Huckarde Plakate gemalt und Werbung für die Demo gemacht.

 

Vor allem junge Leute setzten heute ein eindrucksvolles und entschlossenes Zeichen auf dem Dortmunder Hansaplatz. Dieser wurde immer voller und voller. Beeindruckend war die Trauer, Wut und Entschlossenheit in der Schweigeminute, die die acht Minuten und 46 Sekunden symbolisierten, in denen Floyd qualvoll erstickt wurde. Mit erhobener Faust und kniend reihten sich Tausende Demonstranten ein. Viele Redner sprachen sich gegen Rassismus aus und berichteten von selbsterlebten rassistischen Angriffen in Dortmund.

 

Ein Kollege aus Kamerun berichtete von willkürlichen rassistischen Kontrollen durch die Polizei. Den Zusammenhang zur aktuellen Weltwirtschafts- und Corona-Krise stellte die Vertreterin des Jugendverbands REBELL in ihrem Redebeitrag dar. Dieser fand großen Applaus - auch weil er sich ganz klar gegen Rassismus, Faschismus, Antisemitismus und Antikommunismus aussprach. Die MLPD als letzte Rednerin überbrachte die Solidarität mit den aufstandsähnlichen Massenprotesten in den USA. „Rassismus ist eine Methode der herrschenden Ausbeuter die Ausgebeuteten zu spalten, weshalb es Rassismus und Polizeigewalt in allen kapitalistischen Ländern gibt.“ Die Positionen der MLPD, auch die Einschätzung der Tendenz zu einer gesamtgesellschaftlichen Krise, trafen auf Interesse. Der Jugendverband REBELL und die Kinderorganisation ROTFÜCHSE traten gemeinsam mit der MLPD und Freunden vom Solikomitee Grup Yorum auf. Die antifaschistischen Aufkleber des REBELL waren heiß begehrt- diese wurden für über 37 Euro Spende verteilt.

Stuttgart: 700 wurden erwartet, Tausende kamen!

Der Schlossgarten platzte aus allen Nähten. Schon eine halbe Stunde vor Beginn strömten Massen von Jugendlichen Richtung Kundgebungsort. Überwiegend schwarz gekleidet, als Zeichen der Anteilnahme mit George Floyd.

 

Eine junge Stuttgarterin hatte die Kundgebung angemeldet und vor allem über soziale Netzwerke wurde die Mobilisierung organisiert. Was ursprünglich als eine Veranstaltung des stillen Gedenkens geplant war, entwickelte sich zu einer lautstarken und lebendigen Demonstration gegen Rassismus. Viele brachten selbstgemachte Schilder mit. Es wurden Parolen gerufen. MLPD-Fahnen, REBELL-Flyer und Unterschriftenlisten der Bewegung "Gib Antikommunismus keine Chance" waren selbstverständlich dabei. Wir sammelten über 30 Unterschriften, viele zeigten Interesse am REBELL und gaben ihre Adresse.

 

Ach ja, und dann gab es noch ein paar Ordner, die wollten uns tatsächlich in dieser riesigen Menschenmenge verbieten (natürlich erfolglos!) eine MLPD-Fahne zu tragen. Das „wäre so vom Orga-Team festgelegt.“ Die große Mehrheit der Jugendlichen störte die MLPD-Fahne in keinster Weise. Im Gegenteil: Unsere Weltanschauung traf auf großes Interesse.

Über 3.000 Menschen in Augsburg

Über 3.000 Menschen, vor allem Jugendliche demonstrierten heute in Augsburg gegen den Rassismus. Am häufigsten wurde die Parole gerufen "No Justice- No Peace". Neben dem stillen Gedenken an George Floyd gab es auch Sprechchöre für die Einheit aller Völker verschiedener Hautfarben. Auf zahlreichen Plakaten wurde der rassistische Mord durch die Polizei verurteilt. Die Parole „Rebellion gegen Rassismus“ stieß auf viel Zustimmung. Es gab aber auch viel Diskussionsbedarf über eine perspektivische Rebellion in und mit dem Jugendverband REBELL, die manche Teilnehmer durch weiteren Kontakt auch fortsetzen wollen.

 

Es gehen nach wie vor viele Korrepondenzen ein. Dazu mehr morgen, um 12 Uhr. Freut Euch drauf!