Gelsenkirchen
718. Montagsdemo reiht sich ein in weltweite Proteste gegen Rassismus
„Danke, dass Ihr diesen Protest organisiert habt und wir mit Euch zusammen hier sein können“. Das unübersehbare Zeichen auf dem Neumarkt sprach vielen aus dem Herzen, besonders den schwarzafrikanische Migrantinnen und Migranten, die sich einreihten. Ihre selbst gemalten Schilder drückten den Grund ihres Kommens klar aus: "No justice – no peace“, „We want change against racism“ und „Die Grenzen verlaufen nicht zwischen Schwarz und Weiß, sondern zwischen oben und unten.“ Die 50 Teilnehmerinnen, Teilnehmer und vielen Zuhörerinnen wie auch Zuhörer ringsum drückten mit einer Gedenkminute ihr Mitgefühl für George Floyd, seine Familie und Freunde aus. Viele knieten nieder.
Alassa Mfouapon sprach am offenen Mikrofon. Er ist Aktivist der Selbstorganisation der Flüchtlinge in Deutschland. „George Floyd ist einer von vielen. Rassismus existiert weltweit, nicht nur in den USA, sondern auch hier in Deutschland, in Europa. Wir haben das Recht auf gleiche Art und Weise zu leben. Wir sind keine Menschen zweiter Klasse. Gerechtigkeit für die Flüchtlinge bedeutet auch, ihnen das Bleiberecht zu geben.“
Stefan Engel, MLPD, bewertet die Maßnahmen Donald Trumps - wie die Ausgehverbote in über 100 US-amerikanischen Städten - bereits als faschistische Methoden. Diese Gefahr ist nicht zu unterschätzen. Er beleuchtete weitere Hintergründe. In den USA gibt es 42 Millionen Arbeitslose, das sind über 30 Prozent. Die USA sind als erstes Land in eine gesamtgesellschaftliche Krise geraten. Bemerkenswert ist besonders, dass junge Leute in den USA kämpfen. Damit erklärt sich die Montagsdemo ausdrücklich solidarisch.
In Gelsenkirchen hat Celina Jacobs vom Jugendverband REBELL den Protest gegen Rassismus am Samstag in Buer mitinitiiert. Der weitere Austausch über die Ursachen der Probleme, die im System des Imperialismus wurzeln, wird bedeutsam sein. Wir müssen den Gedanken der Sklaverei, der Trennung zwischen Schwarz und Weiß, überwinden. Wir brauchen die Solidarität unter den Arbeitern, den Jungen, den Frauen und dürfen uns nicht auseinander dividieren lassen!