Solingen

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Ereignisse bei Borbet überschlagen sich

Das überparteiliche Kommunalwahlbündnis SOLINGEN AKTIV hat folgendes veröffentlicht:

Von Korrespondenz SOLINGEN AKTIV
Ereignisse bei Borbet überschlagen sich
Der Borbet-Stammsitz in Hallenberg-Hesborn (foto: Teta (CC BY-SA 3.0))

Die Ereignisse bei Borbet in Solingen überschlagen sich. Noch zu Beginn des Jahres ging es um die Auflösung des Betriebsrates wegen zig Verfahren vor dem Arbeitsgericht, und vor der Einigungsstelle in Solingen um Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates aus dem Betriebsverfassungsgesetz. Die Auflösung eingeklagt hat die Union-Busting-Kanzlei Schreiner & Partner aus dem Sauerland - im Auftrag der Borbet-Unternehmensführung. Dem Betriebsrat wurde vorgeworfen, in rechtsmissbräuchlicher Weise seine Kompetenzen überschritten und gegen das Betriebsverfassungsgesetz verstoßen zu haben. Eigens dafür wurde eine Unterschriftenliste unter der rund 700 Leute starken Belegschaft initiiert, die 200 Beschäftigte - teils in Unwissenheit, was sie da unterschreiben - unterschrieben haben.

 

Am 31 Januar 2020 löste das Arbeitsgericht Solingen den Betriebsrat auf und empfahl den Betriebsräten, freiwillig die Ämter niederzulegen um wenigstens noch den besonderen Kündigungsschutz für Betriebsräte (ein Jahr) zu gelangen. Dem kamen die Betriebsräte nicht nach und zogen vor das Landesarbeitsgericht in Düsseldorf. Dort findet nun am

23. Juni, um 10.30 Uhr, in 40227 Düsseldorf, Ludwig-Erhard-Allee 21, Casino des Fachgerichtszentrums (wegen der Raumgröße)

die erste Verhandlungsrunde statt, zu der alle Interessierten und vor allem Belegschaften und Betriebsräte aufgerufen werden, Solidarität und Flagge mit den kämpferischen Borbet-Betriebsräten und der Belegschaft zu zeigen!

Ende April dann ließ Borbet die nächste Bombe platzen!

Sie kündigte den Haustarifvertrag im Werk Solingen zum 31. Juli. Schon im Februar hat die Solinger Geschäftsleitung im ersten Versuch der Belegschaft gedroht, ein Dreischicht- System einzuführen, was zu erheblichen finanziellen Einbußen der Beschäftigten geführt hätte.

 

Mit aller Macht und Intrigen versucht Borbet, die Solinger Belegschaft dahingehend zu erpressen, ein Fünf-Schicht-Vollkontimodell anzuerkennen, was für viele Kolleginnen und Kollegen mit Lohneinbrüchen bei den Sonderzahlungen und Schichtzulagen von bis zu 1000 Euro monatlich bzw. 12.000 Euro jährlich verbunden wäre.

 

Die IG Metall hat nachgerechnet: Für einen 47-jährigen Beschäftigten in der Lohngruppe 6 würde das bis zu seiner Rente 350.000 Euro Lohnverlust und obendrein 450 Euro weniger Rente ausmachen. Darüber streiten die Kolleginnen und Kollegen gegen Borbet!Sie fordern einen neuen Tarifvertrag für „alle“ Borbet-Standorte in Deutschland!

 

Über die Homepageseite der IG Metall Remscheid/ Solingen (www.ig metall remscheid- solingen.de) gelangt man über den Facebook-Reiter auf die Berichte, die mit Facebook verlinkt sind. Hier erfahrt man bis in alle Einzelheiten alles zum Thema Tarifkampf bei Borbet - auch wenn man keinen Facebook-Account hat. Völlig zu Recht prangern die Arbeiter dort nicht nur das Unternehmen sondern die Profitmoral der Kapitalisten an:

 

„2018 hat Borbet einen Gewinn von 69 Millionen Euro eingefahren. Das Unternehmen steht glänzend da. Es kann nicht sein, das sie uns das Geld für harte Arbeit aus der Tasche ziehen wollen um ihre Profite noch weiter zu steigern“, ist unter den Kolleginnen und Kollegen größtenteils der Grundtenor.

 

SOLINGEN AKTIV solidarisiert sich mit den kämpferischen Betriebsräten sowie den Belegschaften aller Borbet- Standorte! Zu Recht geht es nicht um einen neuen Tarifvertrag nur für Solingen, wie es die Geschäftsleitung wollte, nein es geht nun um einen Tarifvertrag für alle Standorte! Auf ihrer Solitour 2020 hat die IG Metall bereits die anderen Standorte besucht und für einen gemeinsamen Kampf geworben.

Solidaritätsadressen sind nach wie vor notwendig und erbeten.

Sie können gerichtet werden an: Sinan.Alakus@Borbet-Solingen.de