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Ford produziert seit Herbst auf Halde

Ein interessantes Gespräch am Tor der Ford-Werke in Köln bestätigt: Die Wirtschaftskrise begann lange vor Corona.

Korrespondenz
Ford produziert seit Herbst auf Halde
Ford Deutschland-Zentrale in Köln (rf-foto)

Ein Kollege berichtete, dass Ford bereits im November und Dezember 2019 begann, die Produktion der kommenden Monate „vorzuziehen“. Schon damals ist der Autoabsatz massiv zurückgegangen. Ford hoffte aber offensichtlich auf eine schnelle Erholung. Das war ohnehin Wunschdenken, der Ausbruch von Corona führte zu einem noch tieferen Einbruch. Der Kollege berichtet, dass die Produktion von 100 Tagen aufgelaufen sei. Allein in Köln wären das über 100.000 Fiestas!

 

Anfang Mai lief die Produktion in Köln nach sechs Wochen Stillstand wieder an. Das Management und der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet loben die Disziplin der Kollegen, die mit Masken und zum Teil Visieren an den Bändern arbeiten. Auch die Zulieferer hätten keine Probleme. Aber an der Nachfrage hapert es.

 

Deswegen wurde für das restliche Jahr 2020 die Kurzarbeit ausgeweitet. Es gibt keinen Monat, in dem volle Produktion geplant ist. Noch schlimmer sei die Situation in den USA. Ford hat dort die Produktion am 18. Mai wieder begonnen. Nicht weil es aufgrund von Bestellungen nötig gewesen wäre. Das diente vor allem als positives Signal an die Börse, für den Aktienkurs der Firma.

 

Die Kolleginnen und Kollegen machen sich große Sorgen. Bisher wird nur das Abfindungsprogramm mit mehr Nachdruck verfolgt. Alle wissen aber, dass härtere Krisenprogramme bevorstehen. Zeit, sich dafür zu wappnen. Gegen die Abwälzung der Krisenlasten braucht es eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich auf 30 Stunden die Woche. Das rettet Arbeitsplätze. Für den notwendigen harten Kampf müssen die Betriebsgruppen der MLPD gestärkt werden. Werdet jetzt Mitglied!