Südkurdistan / Irak
Keine bestätigten Corona-Infektionen in Şengal - Türkei bombardiert - Heute Proteste
Nach Angaben des Gesundheitskomitees von Şengal gibt es noch keine bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der südkurdischen Region. Die Schutzmaßnahmen sollen trotzdem nicht gelockert werden.
Das Gesundheitskomitee von Şengal hat eine kurze Stellungnahme zur Situation in der Corona-Pandemie in dem ezidischen Siedlungsgebiet in Südkurdistan abgegeben. Auch in Şengal sind umfangreiche Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern.
Nach Angaben des Komitees gibt es in Şengal noch keine bestätigten Infektionsfälle. Das Gesundheitskomitee warnt jedoch davor, sich in falscher Sicherheit zu wiegen. Das Infektionsrisiko werde unter anderem durch irakische Sicherheitskräfte erhöht, die aus anderen Regionen kommen und häufig ausgetauscht werden. Daher ruft das Komitee dazu auf, weiterhin nur in nötigen Fällen das Haus zu verlassen und Menschenansammlungen zu meiden. Wer sich im öffentlichen Raum bewegt, sollte Mund-Nasen-Schutz und Handschuhe tragen, um sich selbst und die Menschen in der Umgebung zu schützen.
In Südkurdistan sind bisher über 2100 Corona-Infektionen festgestellt worden. Nach offiziellen Angaben sind 42 an COVID-19 erkrankte Menschen verstorben. Im gesamten Irak sind 549 Corona-Tote verzeichnet.
Wie aktuell bekannt wurde, hat die faschistische Türkei Şengal in der vergangenen Nacht angegriffen. "Der türkische Staat hat in der vergangenen Nacht eine Großoffensive auf Südkurdistan gestartet. Kampfflugzeuge haben zeitgleich das êzidische Siedlungsgebiet Şengal (Sinjar), das Flüchtlingslager Mexmûr und Guerillagebiete in den Qendîl-Bergen bombardiert", teilt ANF mit. Es soll Verletzte gegeben haben. Zu Toten gibt es noch keine Angaben. (siehe Rote Fahne News!)
Proteste schon heute:
Die kurdischen Dachverbände KCDK-E und KON-MED haben weltweit für heute, 17 Uhr, zu Protestaktionen aufgerufen.
Bisher sind folgende Termine bekannt:
Berlin: 15:30 Uhr, türkische Botschaft
Bielefeld: 17 Uhr, Hauptbahnhof
Bremen: 15 Uhr, Hauptbahnhof
Duisburg: 17 Uhr, Königstraße
Düsseldorf: 17 Uhr, Hauptbahnhof
Freiburg: 17 Uhr, Platz der Alten Synagoge
Gießen: 17 Uhr, Berliner Platz
Hannover: 17 Uhr, Hauptbahnhof
Heilbronn: 18 Uhr, Kiliansplatz
Köln: 17 Uhr, Hauptbahnhof
Leipzig: 17 Uhr, Richard Wagner Platz
Münster: 18 Uhr, Hauptbahnhof
Magdeburg: 19 Uhr, Hauptbahnhof
Oldenburg: 18 Uhr, Hauptbahnhof
Stuttgart: 18 Uhr, Schlossplatz
München : 17 Uhr, Karlsplatz/Stachus
Kleve: 18 Uhr, Deutsche Bank
Essen: 18 Uhr, Willy-Brandt-Platz
Bonn: 18 Uhr, Münsterplatz Bonn
Hamburg: 18 Uhr, Altona vor dem Mercado
Hildesheim: 17 Uhr, Angoulemeplatz
Darmstadt: 17 Uhr, Luisenplatz
Kiel: 17 Uhr, Hauptbahnhof
Hier geht es zu einem Video, dass die Brände zeigt, die durch das Bombardement ausgelöst wurden