Siemens Schaltwerk
„Wir fordern Tests für die gesamte Abteilung"
Am 16. Juni gegen 7 Uhr wurden wir Kollegen in der Behälterfertigung und in der Instandhaltung im Siemens-Schaltwerk Berlin über die Erkrankung eines unserer Kollegen an Corona informiert.
Vorsorglich wurden die Kollegen des Erkrankten aus dem unmittelbaren Umfeld direkt nach Hause geschickt, während die Kollegen der Instandhaltung aus demselben Hallenteil weiter arbeiteten. Unter immer mehr Kollegen wurde diskutiert, dass wir für den gesamten Hallenteil fordern, alle Kollegen zu testen und solange die Produktion auszusetzen, um uns, weitere Kollegen und unsere Familien zu schützen.
Als wir heute zur Frühschicht erschienen, waren alle Kollegen des Behälterbaus wieder zur Arbeit zitiert worden. Offizielle Begründung: Das Gesundheitsamt sehe keinerlei Bedenken, die Produktion uneingeschränkt weiter aufrecht zu erhalten. Wir finden das grob fahrlässig, zumal nicht einmal die Kollegen, die gemeinsam an der Maschine arbeiteten durch das Gesundheitsamt getestet wurden. Das Siemens den Test der Kollegen und seit heute eine dauerhafte Maskenpflicht im Werk veranlasst hat, ist durchaus zu begrüßen. Aber die Triebkraft der Geschäftsleitung ist dabei in keinster Weise unser Gesundheitsschutz, sondern die, die Instandhaltung offen zu halten, ohne die das gesamte Werk nur sehr eingeschränkt produktionsfähig ist.
In vielen Diskussionen stand daher heute im Zentrum, dass die Maßnahmen keineswegs ausreichen und wir weiterhin den Test aller Kollegen fordern. Unsere Gesundheit hat für uns eine höchste Priorität. Immer mehr Kollegen waren auch empört, über die Rolle des Gesundheitsamt. So sagte ein Kollege „Es ist eine Farce, wenn die Regierung immer von Gesundheitsschutzmaßnahmen etc. spricht, wenn es drauf ankommt, aber zu Gunsten der Konzerninteressen kneift.“.