Stuttgart
Daimler: Weitere 10.000 Arbeitsplätze in Gefahr
Laut „Automobilwoche“ will Daimler zusätzlich zum bereits im November 2019 mit dem Betriebsrat vereinbarten Stellenabbau von 10.000 – 15.000 Arbeitsplätzen bis 2025 weitere 10.000 Stellen vernichten.
Betroffen sei jetzt auch die Produktion. Dazu zählt die Ankündigung, 2000 IT-Beschäftigte „auszugliedern“ sowie eine Zerschlagung der Zentralbereiche in der Holding und Zuordnung zu den drei Sparten, in die der Konzern aufgespalten wurde. Begründet wird dies mit den Geschäftszahlen im zweiten Quartal, die „verheerend" ausfallen würden.
Viele Kollegen sehen aber nicht ein, dass sie für die neun Jahre Rekordprofite den Buckel hingehalten haben und jetzt für die Abgasmanipulation und Absatzeinbrüche durch die Krise zahlen sollen.
Der Gesamtbetriebsrat (GBR) kritisiert diese „deutliche Verschärfung des Sparkurses“ und die damit verbundene Verunsicherung der Belegschaft[1]. Er verlangt deshalb Gespräche mit dem Vorstand. Doch diese bringen nur etwas auf der Grundlage der Forderungen und des Drucks aus der Belegschaft. Deshalb müssen die Pläne von Daimler veröffentlicht und in den Abteilungen, Center-Bereichen und IG-Metall-Vertrauensleute-Treffen daraufhin diskutiert werden.
Dabei können die Kolleginnen und Kollegen ihr Handeln nicht von den Bilanz-Zahlen abhängig machen, wie es der GBR machen will. Auch kann es nicht die Position der Arbeiter sein, wenn dieser schreibt: „Wir müssen einen Weg finden, die Transformation von der Spitze aus zu gestalten, ohne dass wir unsere heutige Stärke - und dazu gehört auch die Produktion von emissionsarmen Verbrennern - zu leicht aufs Spiel setzen.“
Das würde darauf hinauslaufen, mit Daimler zusammen, „von der Spitze aus“ die anderen Konkurrenten und Belegschaften bei der E-Mobilität auszustechen und das weitere Aufheizen des Klimas zuzulassen!
[1] www.daimler.igm.de GBR-News 19.6.