VW Nutzfahrzeuge
Geschäftsführung bekräftigt: 5000 Jobs fallen weg
Neu ist die Nachricht vom 22. Juni allerdings nicht: Schon 2018 wurde mit der Einführung des Elektromodell ID BUZZ von Konzernführung und Betriebsrat im sogenannten Zukunftstarifvertrag die Vernichtung von 5000 Arbeitsplätzen in Hannover festgeschrieben - unter Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen bis 2029. Tunlich vermieden wurde damals aber, dass diese Zahlen überhaupt an die Öffentlichkeit kommen.
Der so genannte Zukunftsvertrag wurde von kämpferischen Kollegen auf Betriebsversammlungen kritisiert und aufgeklärt, das es um die Vernichtung von 5000 Arbeitsplätzen geht. Nur der Vorwärtsgang - eine Zeitung von Kollegen für Kollegen - veröffentlichte damals: „Kollegen werden auf der Betriebsversammlung als Lügner dargestellt, wenn sie von einer Vernichtung von 5000 Arbeitsplätzen in Hannover sprechen. Wieso eigentlich? (…) Nur weil es keine betriebsbedingten Kündigungen gibt, darf man nicht vom Dauerarbeitsplatz sprechen? (…)“
Aber warum wird gerade jetzt die Vernichtung von 5000 Arbeitsplätzen in Hannover vom Unternehmen veröffentlicht? Seit 2018 wird genau an dem Abbau dieser 5000 Arbeitsplätzen von VW gearbeitet – und das bleibt nicht ohne Widerspruch! So wurde die Anzahl der Lehrstellen bei VW insgesamt um ein fünftel gekürzt. Dagegen gab es auf allen Betriebsversammlungen in Deutschland Proteste, besonders von den Azubis. Dann wurden Leiharbeiter rausgeschmissen und die Sitzefertigung von Sitech wurde geschlossen. Alleine das war seit Januar 2020 eine Vernichtung von 1000 Arbeitsplätzen in Hannover! Ein Teil der Sitech-Kollegen wehrt sich gegen ihre Kündigungen. Auch die Leiharbeiter wollen die Kündigungen nicht einfach hinnehmen und die haben einen Großteil der Belegschaft hinter sich! Und auch die Stammbelegschaft hat das Runterfahren der Beschäftigtenzahl auf 10.000 nie akzeptiert.
Aber: Noch ist gar nichts gelaufen. Noch arbeiten bei VW Hannover über 15.000 Kollegen. VW reagiert aus der Defensive heraus. Sie wollen die Angst unter den Kollegen schüren, gerade weil sie nichts mehr fürchten, als das die Stammbelegschaft sagt: „Wir bauen kein Auto mehr, bis nicht die Sitecher und Leiharbeiter übernommen wurden, wieder mehr ausgebildet wird und wir weiter mindestens 16.000 Beschäftigte bei VW Hannover bleiben“.