Erfurt

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Kämpferische Kundgebung im Zusammenhang mit #Unteilbar

Am 14. Juni organisierte das #Unteilbar-Bündnis bundesweit Aktivitäten gegen Rassismus, Antisemitismus und „für eine solidarische Gesellschaft“. Die MLPD Thüringen mobilisierte zur Aktion nach Erfurt und meldete – im Rahmen der geplanten Menschenkette – bereits im Vorfeld eine eigene Kundgebung an, um die berechtigten Forderungen des Bündnisses zu unterstützen, aber auch um revolutionäre Antworten auf das kapitalistische Krisenchaos zu geben und sich solidarisch mit Illusionen über „Mehr Mitbestimmung“ im Kapitalismus auseinanderzusetzen.

Korrespondenz

Das Bündnis sagte die geplante Aktion eine Stunde vor Beginn wegen Unwetterwarnung ab, erschien allerdings nicht einmal vor Ort, um die Teilnehmer über die Absage zu informieren.

 

Die MLPD hielt an der angemeldeten Kundgebung fest. Das Unwetter verschob sich auf den Abend. Und so nahmen an der ca. zweistündigen Kundgebung der MLPD unter dem Motto „Gib Rassismus, Antikommunismus, Faschismus, und Antisemitismus keine Chance“ dauerhaft ca. 50 Menschen teil.

 

Es sprachen unter anderem auch Geflüchtete aus Guinea, die eine Ausbildung in Metallbetrieben in der Region machen, Mitglieder der Linkspartei und der Grünen, sowie Mitglieder der IG Metall und von ver.di. Einer der Geflüchteten sagte: „Ich kann mir keine weiße Haut kaufen. Ich will, dass alle Menschen gleich sind und ich bin stolz auf meine Hautfarbe“. Der Landesvorsitzende der MLPD, Tassilo Timm, betonte, dass Rassismus zum kapitalistischen System gehört, damit der Kampf der Unterdrückten gegen ihre Unterdrückung gespalten wird. Er und verschiedene andere verwiesen darauf, dass die Arbeitereinheit gegen den Kapitalismus das Entscheidende ist.

 

Eine Rednerin forderte die Herausnahme des Begriffs „Rasse“ aus dem Grundgesetz und anderer Menschenrechtserklärungen, da es keine Menschenrassen gibt. Vertreterinnen aus dem Erziehungsbereich kritisierten, dass sie mit der ganzen Problematik der Krisen von den Regierungen im Stich gelassen wurden.

 

Sehr unsolidarisch verhielt sich ein Teil die Organisatoren: Auf ein Angebot der MLPD zur gemeinsamen Vorbereitung wurde per E-Mail im Namen des Bündnisses geantwortet, dass eine Teilnahme der MLPD nicht erwünscht sei und das Zeigen ihrer Symbole vor Ort auf alle Fälle unterbunden werden würde. Das widerspricht den Grundsätzen der „Unteilbar-Demo“, war mit Sicherheit nicht mit allen beteiligten Organisationen abgesprochen und wäre vor Ort durch die Teilnehmer auch nicht geduldet worden.

 

Die MLPD führte am Rande der Kundgebung tiefergehende Gespräche mit einigen Teilnehmern und Passanten über die sozialistische Perspektive und den Antikommunismus, der diese Perspektive verbaut. Und so wechselten einige Parteiprogramme den Besitzer und etliche Leute trugen sich in die Unterschriftenliste „Gib Antikommunismus keine Chance“ ein!