Wuppertal

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Wenn Kommunisten den Kommunisten Friedrich Engels ehren ...

... dann lassen sie sich von nichts abhalten! Wegen Corona verschoben, fand die Veranstaltung des Willi-Dickhut-Museums mit Gabi Fechtner als Referentin zwar in kleinerem Rahmen statt.

Korrespondenz
Wenn Kommunisten den Kommunisten Friedrich Engels ehren ...
Gabi Fechtner als Referentin bei der Veranstaltung in Wuppertal (rf-foto)

Doch aufgrund der Schikane der Stadtspitze, aus antikommunistischen Motiven diese aus dem offiziellen Programm zu nehmen, wurde sie breit diskutiert. An die 80 Besucherinnen und Besucher konnten teilnehmen in der Färberei, deren Leitung es für selbstverständlich hielt, dass Engels kontrovers diskutiert wird und die Veranstaltung stattfindet. Dafür bedankte sich Christoph Gärtner, Leiter des Willi-Dickhut-Museums, unter dem Beifall des Publikums.

 

Natürlich war die Erwartung groß – und die Referentin Gabi Fechtner, Parteivorsitzende der MLPD, konnte sie erfüllen. Sie verband die Würdigung von Friedrich Engels mit der heutigen Entwicklung und machte deutlich, dass Engels mit Marx die Grundlagen gelegt hat mit der Entwicklung des wissenschaftlichen Sozialismus, mit der dialektischen Methode, der politischen Ökonomie und der Lehre vom Klassenkampf, die Bewegungsgesetze von Natur und Gesellschaft zu erfassen und bewusst darauf einzuwirken.

 

Der Antikommunismus, die „Staatsreligion“ in Deutschland, wurde vorgeführt: Engels wird weniger direkt angegriffen, sondern verfälscht, verharmlost, verdreht. So wurde er von Professoren als „konservativer SPDler“ verortet oder muss herhalten für vielerlei Spielarten der Illusion, den Kapitalismus zähmen zu können.

 

Der Widerspruch zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten ist aber nicht zu versöhnen! Die revolutionäre Rolle der Arbeiterklasse für den Kampf um den Sozialismus als der Klasse, die weltweit wächst, die Werte schafft und den Ausbeutern direkt gegenüber steht, hob Gabi Fechtner besonders hervor, auch gegen die Versuche, diese Rolle zu leugnen.

 

Besonderes Gewicht legte die Referentin darauf, dass die MLPD nicht Engels oder andere Klassiker des Marxismus-Leninismus nachbetet, sondern ihr Lehre und Methode auf heute anwendet und weiterentwickelt. Den eigenen Kopf gebrauchen! Das ist ein wichtiger Auftrag von Friedrich Engels, der sich selbst unermüdlich bildete, in Kämpfen stählte und zwölf Sprachen sprechen konnte.

 

Es gab viel Stoff zum Nachdenken, was die anschließende lebendige Diskussion deutlich machte. Wie kann man die Zuversicht behalten und stärken – man wird ja oft gefragt, ob man das „glaube“ mit dem Sozialismus. Wer hat denn keinen Grund für Zuversicht? Das sind die Verfechter des Kapitalismus, die ein System verteidigen, das in einer weltweiten, allumfassenden Krise steckt, aus der es nicht heraus kommt. Es muss aber revolutionär überwunden werden. Es fällt nicht von allein. Daran mitzuarbeiten ist das Vermächtnis von Friedrich Engels.