Bosch AS Schwäbisch Gmünd
Eckpunktepapier: „Zukunftssicherung“ der Bosch-Profite
Am Donnerstag, 2. Juli, wurden die Beschäftigten bei Bosch Automotive Steering (AS) in Schwäbisch Gmünd über den Abschluss eines „Eckpunktepapiers“ informiert. Bosch hatte nach Jahren des Personalabbaus zusätzlich den Abbau von 2100 Arbeitsplätzen gefordert.
Jetzt wird das „Eckpunktepapier“ in der Presse bejubelt. Doch das Ergebnis ist ernüchternd: Statt der 2100 Arbeitsplätze, sollen bis 2026 „nur“ 1850 Arbeitsplätze „sozialverträglich“, also ohne betriebsbedingte Kündigungen, gestrichen werden. Was daran „sozialverträglich“ ist, bleibt das Geheimnis von Bosch und den Verhandlungsführern in Betriebsrat und IG Metall. Denn diese Arbeitsplätze werden der Jugend und der Region fehlen. Dazu gehört auch die Verbreitung der Illusion, sich mit einer Abfindung dann irgendwie durchzuwursteln.
Statt des gemeinsamen Kampfes für die Arbeitsplätze auf Kosten der Profite bekommt Bosch so freie Hand für seinen Konzernumbau auf dem Rücken der Beschäftigten. Zusätzlich zum Personalabbau soll die Ausbeutung verschärft werden: Einführung eines 18-Schichten-Modells, neuer Gleitzeitkontenregelungen, Absenkung der Personalkosten und des Krankenstands. Von diesem Angriff sollen 350 Millionen Euro Investitionen ablenken, die als Zukunftssicherung verkauft werden.
Noch bis Ende 2019 beteiligten sich zunehmend Kolleginnen und Kollegen an Protestmaßnahmen. Doch 2020 wurden – nicht nur Corona-bedingt – keine Aktionen mehr organisiert! Bei einem Einsatz der MLPD bei der Betriebsversammlung am 15. Juni herrschte nach wie vor großer Unmut und Kampfbereitschaft. Das „Eckpunktepapier“ wird zu massivem Druck im Betrieb führen. Die Bosch-Belegschaft steht vor der Entscheidung: Unterordnung unter das Profitdiktat von Bosch oder Zusammenschluss über den Standort hinaus und Aufnahme des Kampfs als Konzernbelegschaft.
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